Ausstellung: Besucher wählen ihre Theaterstars

„Im Rampenlicht“ heißt die Schau im Theatermuseum, bei der es auch um persönliche Bestenlisten geht.

Düsseldorf. Wolfgang Reinbacher oder Nicole Heesters? Devid Striesow oder Constanze Becker? Florian Jahr oder Claudia Hübbecker? Wer hat mir im Schauspielhaus bewegende Momente geschenkt? Eine eigene Bestenliste können Besucher im Theatermuseum zusammenstellen.

Auf Tablet-Computern erscheint das entsprechende Bildmaterial zu den persönlichen Stars. „Wir haben hunderte von Fotos bereitgestellt“, erklärt Leiter Winrich Meiszies. Schon oft hat er den Wunsch gehört, dass Theaterzuschauer in seinem Haus nach ihren Lieblingsschauspielern suchen.

Anlass für diese Neuerung bietet die Ausstellung „Im Rampenlicht — Eine Zeitreise mit Bühnenkünstlern seit dem 16. Jahrhundert“, die zur Nacht der Museen eröffnet wird. Im Rahmen des 725-jährigen Stadtjubiläums haben sich Meiszies und seine Mitarbeiter an die Aufarbeitung der Theaterhistorie in Düsseldorf gemacht.

In drei Räumen im Obergeschoss veranschaulichen sie mit großformatigen Kulissen, an deren Rückseiten Fotos von Schauspielern das Geschehen vor und hinter der Bühne dokumentieren, wie sich die Theaterkunst in Düsseldorf entwickelt hat. Dabei nimmt die Schau die Perspektive derjenigen ein, die im Rampenlicht stehen: die Sänger, Schauspieler und Tänzer.

„Düsseldorf war nie eine Theatermetropole“, erklärt Meiszies. Eher war es für viele ein Sprungbrett — wie etwa für Max Alvary (1851-1898), Sohn des Düsseldorfer Landschaftsmalers Andreas Achenbach, der es als Wagner-Tenor zu Weltruhm brachte.

Oder Will Quadflieg, dessen Theaterkarriere 1928 in Düsseldorf begann. Natürlich kommt eine solche Ausstellung nicht ohne Gustaf Gründgens aus, der 1947 in seine Heimatstadt als Intendant zurückkehrte und Schauspieler wie Heinz Drache, Elisabeth Flickenschildt, Günter Lüders und Elisabeth Wiedemann um sich scharte. „Die lebten damals ausschließlich im und für das Theater“, sagt Meiszies. So sei es vorgekommen, dass Gründgens nachts anrief, um sich einen Monolog vorsprechen zu lassen.

Viel Mühe geben sich die Ausstellungsmacher, auch die frühe Theatergeschichte Düsseldorfs zu illustrieren. Auch wenn die weniger große Bedeutung offenkundig wird. Hier fehlen die großen Namen, die Theaterhistorie erzählen. Bis auf die tragischen Geschichten der Kastraten, die vom Hofe Jan Wellems zu Händel nach London gingen.

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