Konrad-Adenauer-Platz: Stadt nutzt Zuschüsse nicht

Für den Umbau sind Millionen bewilligt, trotzdem passiert nichts.

Düsseldorf. Für den Umbau des Konrad-Adenauer-Platzes vor dem Hauptbahnhof liegen seit 2009 Fördermittel in Millionenhöhe bereit. Das bestätigte die Bezirksregierung gestern auf WZ-Anfrage. Konkret sind 2,73 Millionen Euro Städtebauförderung zugesagt. Trotzdem will die Stadt die Erneuerung (geplante Kosten: 9,6 Millionen Euro) in weite Ferne schieben.

Wie berichtet, soll der Siegerentwurf von 2006 nicht realisiert werden. „Diese Planung ist nicht mehr zeitgemäß“, begründet das Oberbürgermeister Dirk Elbers. Er sehe den Platz im Zusammenhang mit den angrenzenden Arealen: „Wenn der Kö-Bogen fertig ist, werden wir uns verstärkt um das Viertel von der Berliner Allee bis zum Bahnhof kümmern.“ Als Zeithorizont nennt er 2015 bis 2017. Das hält Elbers für ausreichend, ein Umbau sei nicht so dringend: „Der Platz sieht auch nicht schlechter aus als andere Bahnhofsvorplätze.“

Das sehen viele Düsseldorfer anders (siehe rechts). Auch FDP-Fraktionschef Manfred Neuenhaus ist dagegen, das Projekt auf die lange Bank zu schieben: „Wir brauchen eine Lösung, die schnell, einfach und schön ist, auf Basis des bisherigen Entwurfs.“

Problem bei einer Umplanung: Die Zuschüsse sind dann nicht mehr sicher. Die Stadt müsste geänderte Pläne neu einreichen. Dabei war eigentlich alles in trockenen Tüchern: Auch mit dem Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) hatte die Stadt über Förderung verhandelt. Die Aussichten seien gut gewesen, heißt es beim VRR, dann habe man nichts mehr gehört. Das gilt auch für die Bahn, die Flächen vor dem Bahnhof besitzt: Vor einem halben Jahr hat sie einen Vertragsentwurf zur Stadt geschickt — und seitdem nichts mehr gehört.

Planungsexperte Alexander Fils (CDU) glaubt, dass ein baldiger Umbau trotz allem möglich wäre, wenn die Verwaltung das wolle: „Man könnte wohl noch 2013 mit dem Bau beginnen.“ Sollte das Projekt dennoch aufgeschoben werden, setzt Fils auf „kurzfristige, kosmetische Veränderungen: Ich glaube, man könnte schon mit kleinen Mitteln etwas erreichen.“ Planungsdezernent Gregor Bonin war für die WZ am Freitag nicht erreichbar.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort