Koeps Kino

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Foto: David Lee/Focus Features/Universal/dpa
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Foto: Edition Salzgeber/dpa

Das Leben liegt vor ihm: Simon ist 20, klug, charmant, attraktiv, sportlich und kerngesund. Im Augenblick einer Sekunde liegt diese Zukunft hinter ihm. Bei einem Verkehrsunfall wird er schwer verletzt, die Ärzte können nur noch den Hirntod feststellen.

Claire hat das Ende vor Augen, die zweifache Mutter ist schwer herzkrank. Wenn sie nicht bald ein Spenderherz erhält, ist sie dem Tod geweiht. Auf Simons Eltern kommt unvermittelt eine schwere Entscheidung zu. Sie müssen die niederschmetternde Diagnose verarbeiten und dem endgültigen Tod des Sohnes zustimmen, damit sein Herz Claire ein neues Leben schenken kann.

Eindringliches Drama über das Dilemma von Angehörigen, Kranken und Medizinern zwischen Leben und Tod.

Atelier, Vorpremiere am Di. um 19 Uhr (frz. OmU)

Der aus Marokko stammende Regisseur und Drehbuchautor Robin Campillo („Die Klasse“) erzählt autobiografisch geprägt vom Kampf der schwulen Aktivisten-Gruppe Act up im Paris der 1990er Jahre gegen die Ignoranz der Mitterand-Regierung und der Pharmaindustrie, die Aids-Medikamente zurückhielt. Mit ihren militanten Aktionen von der Kaperung von Klassenräumen bis zur Besetzung von Konzernzentralen gelang es, die Öffentlichkeit für das Problem der „Homo-Seuche“ zu sensibilisieren.

Bambi, tgl. (außer Di.) um 20.45 Uhr

Mitten im Strukturwandel des Ruhrgebiets bricht das Pflaster auf und Matthias Coers entdeckt eine bunte Flora alternativer Lebensformen jenseits der „grauen“ Norm. Menschen erobern sich die Freiheit des Stadtlebens zurück. Gemeinschaftsgärten, Repaircafés und Nachbarschaftsinitiativen zeigen, dass es auch ohne die Anonymität in gesichtslosen Mietskasernen geht. Die Dokumentation zeigt Beispiele für ein solidarisches und nachhaltiges Miteinander im urbanen Raum.

Bambi, Premiere am Mo. um 19 Uhr

Roadmovie mit Hausmädchen. Eigentlich ist Teresa sehr bodenständig, seit Jahrzehnten arbeitet sie im Haushalt einer Familie in Buenos Aires. Doch die Familie muss das Haus aufgeben und kündigt ihr. Für ihre neue Arbeitstelle in San Juan muss Teresa einen weiten Weg durch die Puna, eine Hochwüste in den Anden, auf sich nehmen. Auf dem Weg verliert sie eine Tasche mit all ihren Habseligkeiten. Gemeinsam mit dem fahrenden Händler El Gringo macht sie sich auf die Suche nach den verschwundenen Dingen. Dabei kommen sich die beiden gegensätzlichen „Bestager“ langsam näher... Argentinisch-chilenisches Roadmovie von Cecilia Atán und Valeria Pivato.

Bambi, tgl. (außer Di.) um 19 Uhr, am Mo. im span. OmU

Majestätische Gipfel und jähe Abgründe, zwischen Aufstieg und Absturz schillert die Faszination der Berge, die den Menschen magisch anziehen. Die Dokumentation der australischen Filmemacherin Jennifer Peedom spürt diesem Phänomen mit grandiosen Bildern von dramatischen Felsformationen und erhabenen Schneelandschaften zwischen Antarktis, Japan, Hawai und dem Himalaya nach. Doch neben dem Berg als Projektionsfläche menschlicher Ansprüche zwischen Höhenrausch und Todesangst behandelt der Film auch die Kehrseite der hochalpinen Freizeitparks wie Kommerzialisierung und Öko-Kill.

Cinema, tgl. 15 Uhr (Di. 16.15 Uhr), So um 21.30 Uhr im engl. OmU

Zu viel des Guten. Bei so mancher „wahren Begebenheit“ erscheint die Glaubwürdigkeit arg strapaziert, so auch in Michael Carneys Verfilmung eines Bestsellers von Denver Moore. In einem Traum begegnet Deborah Hall (kaum wiederzuerkennen: Renée Zellweger) einem ihr unbekannten Schwarzen.

Kurz darauf beichtet ihr Mann Ron ihr eine Affäre. Um die Ehe zu kitten, bittet Deborah Ron, sie in eine Armenküche zu begleiten. Dort randaliert ein älterer Obdachloser, in dem sie den Mann aus dem Traum erkennt. Es beginnt eine kuriose Bekanntschaft zwischen dem schwarzen Habenichts, den alle Suicide nennen, dem erfolgreichen Kunsthändler Ron und der biederen Mittelklasse-Frau Debbie.

Als sie Suicide ein Obdach bieten, erfährt Debbie, dass sie an Krebs erkrankt ist. In Suicide, der eigentlich Denver heißt, findet Debbie einen geduldigen Gesprächspartner.

Bambi, tgl. 21.30 Uhr

Spätes Mädchen. Die Aschenputtel-Rolle ist ja eigentlich für junge Dinger vorbestimmt, aber in dieser französischen Boulevardkomödie hat Amanda Sthers die Vorzeichen einmal umgekehrt. Mit Rossy de Palma, deren Charakterkopf noch aus den frühen Almodovar-Filmen in Erinnerung geblieben ist, gelang eine originelle Besetzung für diesen Coup. In der Rolle des Dienstmädchens Maria muss sie kurzfristig als Gast in einer der auserlesenen Gesellschaftsabende ihrer Dienstherrin Anne einspringen. Zum Dinner hat sich nämlich überraschend der ungeratene Sohn selbst eingeladen und als 13. Gast bringt er die abergläubische Societydame in Verlegenheit.

Doch wie die Dinge so gehen, entwickelt sich die eher unbedarfte Maria zur Attraktion des Abends, insbesondere für den britischen Kunsthändler David, der in ihr eine hochrangige Adelige inkognito vermutet.

Amüsante High-Society-Komödie mit illustrer Besetzung (Toni Colette und Harvey Keitel).

Atelier, tgl. 15, 17 u. 19 Uhr (So. um 19 Uhr im frz. OmU)

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