Klinik-Porträt: St. Vinzenz-Krankenhaus hat Düsseldorfs Experten für Gelenkersatz

Knapp 900 künstliche Hüft- und Kniegelenke werden die Spezialisten aus Pempelfort bis zum Jahresende einsetzen.

Düsseldorf. Liegt das St.Vinzenz-Krankenhaus in Derendorf oder Pempelfort? Die einzige Unsicherheit, mit der die Klinik und ihre Ärzte leben müssen. Nominell gehört das Haus zwar zu Pempelfort - der Düsseldorfer sortiert es dennoch gern nach Derendorf.

So oder so, eins steht für Geschäftsführer Achim Brenneis fest: "Wir sind die Experten für Gelenkersatz!" Bis zum Jahresende werden die Spezialisten 893 Menschen mit künstlichen Hüft- oder Kniegelenken versorgt haben.

Eine rekordverdächtige Zahl und weit mehr als der Gesetzgeber für ein orthopädisches Zentrum verlangt. "Die geforderten 50 Operationen im Jahr hatten wir bereits im Januar erfüllt", sagt der Ärztliche Direktor am Vinzenz, Prof. Dr. Peter Thümler. Gemeinsam mit dem Kaiserswerther Marienkrankenhaus (903 künstliche Gelenke bis Jahresende), das ebenfalls zum Verbund Katholischer Kliniken Düsseldorf (VKKD) gehört, ist die Klinik eine der ersten Anlaufstelle für Patienten mit orthopädischen Leiden.

Wobei sich das in den nächsten Jahren zugunsten des Pempelforter Hauses ändern wird. Die Kaiserswerther Klinik wird in das Leistungsspetrum, des St.Vinzenz’ integriert, das in Zukunft den orthopädische Schwerpunkt des Verbundes bilden wird.

Allerdings noch nicht 2010, wie ursprünglich geplant wurde - der strikte Sparkurs von NRW-Gesundheitsminister Laumann hat die Planungen zunächst auf Eis gelegt. "Grundsätzlich halten wird aber daran fest", sagt Brenneis. "Wir müssen das dann eben ohne Zuschüsse nur mit Bordmitteln realisieren. Bis 2013 wird es beide Häuser auf jeden Fall noch geben."

Insgesamt gibt es sieben Fachabteilungen am St.Vinzenz-Krankenhaus. In der Inneren Medizin liegt ein weiterer Schwerpunkt des Hauses in der Gastroenterologie (Behandlung von Erkrankungen des Magen- und Darmtraktes), Internisten und Chirurgen betreiben gemeinsam das Bauchzentrum. In der Chirurgie hat die minimalinvasive Chirurgie, die so genannte Schlüssellochchirurgie, einen besondern Stellenwert.

Bei dieser Technik werden große Schnitte vermieden, der Arzt führt seine Instrumente über kleine Öffnungen in den Operationsgebiet ein - mit dem Erfolg einer schnelleren Erholung nach dem Eingriff und weniger postoperativen Schmerzen. Am Zentrum für minimalinvasive Chirurgie wurde diese Technik in Form der "Needlescopic-Chirurgie" sogar noch weiterentwickelt.

Ein Verfahren, das nach Klinik-Angaben weltweit nur an wenige Zentren angeboten wird. Bei der herkömmlichen Schlüssellochchirurgie werden Instrumente mit einem Durchmesser zwischen fünf und zwölf Millimetern verwendet, am Vinzenz benutzt der Chefarzt der Chirurgie, Dr. Konstaninos Zarras, Winzlinge, für die Einschnitte von nur zwei bis drei Millimeter nötig sind. Die Narben sind sechs Wochen nach der OP nicht mehr zu sehen sind.

Das St.Vinzenz ist aber nicht nur die Klinik für die Orthopädie und fürs Schlüsselloch, für die Menschen in der nördlichen Innenstadt ist es vor allem das Akutkrankenhaus um die Ecke. Das Krankenhaus im Stadtteil - ganz gleich ob in Pempelfort oder Derendorf.

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