Düsseldorf Kindersportschule will ausbauen

Kinder zwischen vier Monaten und zehn Jahren werden unter fachlicher Anleitung an Ballsportarten herangeführt. Bald soll nebenan auch eine Kita eröffnen.

Düsseldorf: Kindersportschule will ausbauen
Foto: Melanie Zanin

Düsseldorf. Langsam füllt sich die Halle. Josephine (5) und ihr Bruder Julius (2) rennen durch den hellen Flur in Richtung Umkleideraum, ihre Mutter kommt so schnell kaum hinterher. Die Kinder freuen sich darauf, nach der kursfreien Ferienzeit nun endlich wieder herumtoben zu können — und zwar auf insgesamt 1700 Quadratmetern Fläche mit Fußballfeld, Trampolin, Tischtennisplatte, Balanceparcours, Kletterlandschaft, Bällebad und separatem Tanzraum.

Katja Böckmann und ihr Mann Holger Gronski haben die alte Lagerhalle in Heerdt an der Heesenstraße in eine moderne Kindersportschule verwandelt. Eine halbe Million Euro stecken in Umbau und Ausstattung.

„Ein vergleichbares Angebot gibt es in Düsseldorf nicht“, ist Holger Gronski überzeugt. Er hat den Umbau als Architekt begleitet. „Nicht mit diesem breiten Angebot und der fachlichen Anleitung, unter der sich schon die Kleinsten motorisch ausprobieren können.“

Das lassen sich die Eltern, die ihren Nachwuchs in die Kindersportschule mit dem Namen Preeschool Sports schicken, auch einiges kosten. Die monatlichen Beiträge variieren zwischen 89 Euro für einen einstündigen Besuch pro Woche der ganz Kleinen bis zu 119 Euro für ein 90-minütiges Training der Sieben- bis Zehnjährigen pro Woche.

Die Idee zur professionellen Kindersportschule kam Katja Böckmann, als sie vor zwei Jahren auf der Suche nach einem passenden Sportangebot für ihren Sohn verzweifelte. „Oskar, mein Jüngerer, war motorisch nicht ganz so fit, deshalb fühlte er sich auch unsicher in größeren Gruppen, wie sie im Verein zu finden sind“, sagt sie. Auch im Kindergarten mangelte es an Platz und Personal, um die Kinder sportlich zu fördern. Innerhalb eines halben Jahres übersetzten Katja Böckmann und Holger Gronski die Idee einer professionellen Kindersportschule in ein Konzept und suchten nach einer geeigneten Halle. Nur wenige Monate später feierten sie Eröffnung.

„Kinder sollen bei uns keine Ballkünstler werden. Es geht um den Spaß an Bewegung. Darum, dass Kinder unter professioneller Anleitung verschiedene Sportarten kennenlernen“, sagt Böckmann. Und das funktioniere nun mal nicht in großen Gruppen wie im Verein. „Da rennen 35 Kinder eine Stunde lang einem Ball hinterher. Am Ende haben die meisten den Ball nicht mal berührt“, sagt Gronski, der schon die kleinen Kicker vom SC West trainiert hat.

In der Heerdter Halle trainieren maximal sechs Kinder in einem Kurs, bei den Kleinen sind es sogar noch weniger, bei den Älteren können es auch schon mal zehn sein. Die kleinen Gruppen sind laut Gronski bewusst gewählt und nicht einer geringen Nachfrage geschuldet. Im Gegenteil: „Wenn Leute sich hier vorstellen, aber deutlich wird, dass es zwischenmenschlich nicht harmoniert, dann nehmen wir sie auch nicht auf“, so Gronski.

Der 53-jährige Architekt hat noch mehr Visionen: Er will die Kindersportschule zu einem Kompetenzzentrum ausbauen. Der nächste Schritt in diese Richtung steht bereit im Frühjahr an. Dann nämlich wollen Gronski und seine Frau im Nebengebäude der Kindersportschule eine zweizügige Kindertagesstätte für Unterdreijährige eröffnen. 18 Kinder sollen von fünf Erziehern betreut werden, die Sporthalle kann von der Kita ebenfalls genutzt werden.

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