Kinder erklären im Wildpark die Natur

Von Damwild, Molchen und Wildschweinen: Familie Cinquegrani hat beim Fest eine Rallye mitgemacht.

Kinder erklären im Wildpark die Natur
Foto: Sergej Lepke

Die Besucher drängten sich beim 10. Wildparkfest im Grafenberger Wald. Zahlreiche Familien nutzten das Wetter für einen Ausflug ins Grüne. Mittendrin waren auch die Cinquegranis, die zum ersten Mal den Wildpark erkundeten. Die 13-jährige Laura und der elfjährige Luca haben eine Rallye mit 26 Fragen mitgemacht. An den überall aufgebauten Info- und Aktionsständen gab es für sie einige überraschende Infos und Erlebnisse. Die WZ hat sie ein Stück begleitet.

„Wir sehen bei uns zu Hause oft Mauersegler. Dass die gar nicht so sehr mit der Schwalbe, sondern mehr mit dem Kolibri verwandt sind, hätte ich niemals gedacht“, sagt Laura. „Kolibris leben schließlich gar nicht hier auf diesem Teil der Erde.“ Der Bund für Umwelt- und Naturschutz hatte einen Stand mit Bildern und Infos zu dem Vogel aufgebaut. Bei einem Falkner erfuhr die Familie mehr über Greifvögel. Besonders die Adler haben es Luca angetan, ihm gefallen die schönen Tiere: „Sie gehen nicht etwa im Wald, sondern auf Feldern auf Jagd“, erklärt er.

Den Elfjährigen haben ebenfalls die Infos über die Wildschweine beeindruckt. Die Familie hat mit einem Jäger über die Tiere gesprochen. Der Junge möchte nun möglichst keinem begegnen — in den Wäldern im Großraum Düsseldorf könne ihm das aber durchaus passieren. „Ich würde dann versuchen, auf einen Baum zu klettern, damit sie mich nicht angreifen können“, sagt er. Für Laura war es das erste Mal, dass sie Wildschweine gesehen hat: „Sie sehen so lieb aus — man denkt gar nicht, dass sie gefährlich werden können. Aber sie sind sehr schwer. Wenn sie jemanden rammen, kann das durchaus schlimm ausgehen“, sagt sie.

Aus ganz anderen Gründen rät sie davon ab, dem Damwild zu nahe zu kommen. „Ich würde sehr gerne mal eines streicheln. Aber die Tiere sind normalerweise eher scheu, wissen vielleicht gar nicht, was ich will und könnten daher aus Angst davonlaufen“, erklärt sie. Das will sie vermeiden. Umso überraschender war es für sie, dass sie im Wildpark gleich eine ganze Gruppe im Gras liegen sah, ganz ohne Zaun und trotz Menschenmengen drumherum. „Es ist für mich das erste Mal, dass ich die Tiere ohne Gehege, also in freier Natur so nah und überhaupt nicht scheu erlebe. Das ist das Ungewöhnliche in Grafenberg — aus anderen Wildparks kenne ich das anders.“

Doch nicht nur mit großen Wildtieren, auch mit kleinen Wassertieren befassten sich die Cinquegranis. Bei Isabel Reuber von der Biologischen Station in Haus Bürgel ging es um kleine Lebewesen, die sich in sauberen Gewässern besonders wohlfühlen. Auch wie die Kröten, Frösche und Molche aussehen, die in Düsseldorf leben, konnte Familie Cinquegrani genauer erfahren. Dafür gab es an dem Stand Nachbildungen — zum Anfassen.

Doch nicht nur über Tiere, auch über Themen wie Holzarten und Arbeiten im Wald wissen die Kinder nun besser Bescheid. Laura und Luca können jetzt beispielsweise den Begriff Urwald erklären, laut den Informationen am Stand von Greenpeace: ein sehr alter Wald, in den der Mensch noch nie eingegriffen hat.

Die Familie ist begeistert vom Ausflug und den vielen Infos. „Der Tag hat sich gelohnt“, sagen alle einhellig.

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