Katastrophenübung auf dem Rollfeld

Flughafen: Fiktiver Flugzeugabsturz: 300 Menschen probten am Samstag den Ernstfall.

Rauch zieht über die Boeing 737 hinweg, Koffer und Trümmerteile übersäen das Flugfeld. Schreiende Menschen versuchen, sich aus dem Flugzeug zu befreien. Verletzte liegen auf der Startbahn, noch weiß niemand, ob es auch Tote gibt.

Den Ausflüglern auf der Besucherterrasse des Düsseldorfer Flughafens stockte am Samstag der Atem, als die ersten Alarmsirenen schrillten und die Kolonne roter Einsatzfahrzeuge über das Rollfeld raste. Umso verwunderlicher, dass mitten im Trümmerfeld ein völlig unversehrtes Flugzeug steht. Die scheinbare Katastrophe war zum Glück nur eine Übung, das Szenario dennoch real, wie Feuerwehrexperten versichern.

"Oscar 2009" heißt die Übung, bei der eine Maschine der fiktiven Fluglinie Düssel-Air angeblich während des Starts von der Bahn abkommt und dabei in zwei Teile zerbricht. Katastrophenübungen wie diese sind von der Luftfahrtorganisation für alle internationalen Flughäfen zwingend vorgeschrieben. Alle zwei Jahre werden ähnliche Horroszenarien wie bei "Oscar 2009" durchgespielt, damit im Falle des Ernstfalls alles reibungslos funktioniert.

Insgesamt sind mehr als 300 Personen an der Übung beteiligt, von der Flugsicherheit im Tower über Feuerwehr und Polizei bis hin zu Angestellten der Stadt.

Damit alles so realistisch wie möglich aussieht, mimen Schauspielschüler der Folkwangschule Essen die Absturzopfer. Echte Notfallseelsorger betreuen im Terminal die vermeintlichen Angehörigen der Passagiere.

"Im Fokus der Übung steht die Zusammenarbeit aller beteiligten Stellen", sagt Oberbrandinspektor Ludger Beitelsmann von der Flughafenfeuerwehr. "Sämtliche Zahnräder werden durchgeprobt." Flughafensprecher Christian Witt pflichtet ihm bei. "Der Schwerpunkt der Übung liebt auf Koordination und Kommunikation der verschiedenen Behörden."

Das scheint funktioniert zu haben. Am Ende waren alle Beteiligten mit der Übung zufrieden.

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