Karl-Röttger-Hauptschule soll schließen

Schule hat zu wenige Anmeldungen, Graf-Recke-Hauptschule profitiert.

Düsseldorf. Das Hauptschul-Sterben in Düsseldorf geht weiter, offenbar trifft es nun die Karl-Röttger-Tagesschule in Gerresheim. Sie hat für das kommende Schuljahr nur elf Anmeldungen und wird voraussichtlich in den kommenden Jahren auslaufen.

Wolfgang Scheffler (Grüne), Vorsitzender des Schulausschusses, bestätigte am Sonntag entsprechende Pläne. Profitieren würde von dieser Entscheidung die Hauptschule an der Graf-Recke-Straße, die ebenfalls nur elf Anmeldungen hat.

Nun sollen die Eltern „umberaten werden“, wie es Wolfgang Scheffler ausdrückt, mit dem Ziel, möglichst viele der elf Schüler von der Karl-Röttger-Schule in die Graf-Recke-Straße zu bringen.

Ein entsprechendes Verfahren bestätigte auch Michael Ludwig, Leiter der Schule in Düsseltal. Zwar kann niemand die Eltern zu einer Entscheidung zwingen, es gebe aber schon positive Rückmeldungen: „Ich gehe davon aus, dass wir um die 20 Schüler haben werden.“ Ludwig kündigte neue Konzepte für die Zukunft an, wie einen Ausbau der Elternarbeit. „Wir wollen wieder zweizügig werden.“

Wolfgang Scheffler nennt mehrere Gründe für die Entscheidung zugunsten von Düsseltal: Die Karl-Röttger-Tagesschule hatte schon in den vergangenen Jahren wenige Anmeldungen. Im Zuge der Ganztagswelle verliere sie außerdem dieses Alleinstellungsmerkmal. „Die Graf-Recke-Straße liegt in einer Gegend, die durch die Reitzensteinkaserne viele neue Einwohner anzieht.“

Die Röttger-Schule wäre von aktuell 16 Hauptschulen in der Stadt die vierte, die ausläuft. Die anderen drei sind die Kartause-Hain-Schule, Matthias-Claudius-Schule und die Hauptschule Emil-Barth-Straße. Sylvia Pantel (CDU), die sich für den Erhalt der Hauptschulen einsetzt, hält die jüngste Entscheidung allerdings für unabwendbar: „So retten wir wenigstens eine Schule.“ Trotzdem sei der Erhalt der Schulform wichtig.

Unklar blieb aber zunächst die Zuständigkeit. Bei der Bezirksregierung hieß es auf WZ-Anfrage, das Verfahren liege allein bei der Stadt. Sylvia Pantel dagegen sagte, dass eben doch die Bezirksregierung allein befugt sei. Laut Wolfgang Scheffler sei die Entscheidung im Einvernehmen gefallen: „Es gab informelle Gespräche.“

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