Kaiserswerther Seen sind verseucht

Auch private Brunnen dürfen im Norden nicht genutzt werden.

Düsseldorf. Dass es im Norden eine Grundwasserverunreinigung durch die Chemikalie PFT (Perflourierte Tenside) gibt, ist lange bekannt. Doch in den vergangenen zwei Jahren sind die gemessenen Werte dramatisch gestiegen.

Und zwar so stark, dass jetzt Sofortmaßnahmen ergriffen werden müssen. Darüber informierte Inge Bantz, die stellvertretende Leiterin des Umweltamtes, die Bezirksvertretung 5 im Kaiserswerther Rathaus.

PFT wurde lange von der Flughafen-Feuerwehr als Zusatz im Löschwasser verwandt. Die Chemikalie, die als krebserregend gilt, hatte sich im Grundwasser ausgebreitet. Die Messwerte betragen an einigen Stellen das 570-fache des Grenzwertes. Inzwischen hat sich das PFT im Norden auf einer Fläche von 8,5 Kilometern ausgebreitet, betroffen sind auch die Seen in Kaiserswerth und Lohausen.

Verschiedene Maßnahmen wurden angeordnet. So dürfen Brunnenbesitzer das Wasser daraus nicht mehr nutzen. Wie viele Bürger betroffen sind, ist unklar, da private Brunnen nicht meldepflichtig sind.

In den Seen darf nicht mehr gefischt werden. Die Angelvereine dürfen dort auch keine neuen Fische mehr einsetzen. Die benachbarten Reiterhöfe sowie die Surfer können die Seen ebenfalls ab sofort nicht mehr nutzen. Jeder direkte Kontakt mit dem Wasser sollte vermieden werden.

Völlig unklar ist, wie lange diese Maßnahmen notwendig sind. Wie Inge Bantz erklärte, sind die Perflourierten Tenside biologisch nicht abbaubar. Das heißt, es müssen in den nächsten Jahren neue Konzepte zur Sanierung des Grundwassers entwickelt werden. Damit habe die Stadt schon Erfahrungen in Gerresheim gesammelt, im Norden sei die Situation allerdings erheblich komplizierter.

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