Kaiserswerth: Ein starkes Stück Düsseldorf

Für den Norden blickt Bezirksvorsteher Hans-Joachim Klucke mit viel Zuversicht ins neue Jahr.

Düsseldorf. Hans-Joachim Klucke ist so etwas wie der Landfürst unter den Bezirksvorstehern. Denn das Gebiet der Bezirksvertretung 5 (Kaiserswerth, Lohausen, Stockum, Angermund, Wittlaer und Kalkum) macht ungefähr ein Viertel der Fläche Düsseldorfs aus: "Dazu haben wir mit dem Flughafen, der Messe und der Diakonie drei der größten Arbeitgeber."

Hinzu kommt der hohe Freitzeitwert. Mit dem Aquazoo, der Arena oder der Kaiserpfalz liegen ebenfalls drei der wichtigsten Touristen-Attraktionen im Norden. Klucke: "Wir sind ein starkes Stück Düsseldorf und das wird auch im nächsten Jahr so bleiben." Dazu wird in allen Stadtteilen viel passieren.

Stockum: Im vergangenen Jahr mussten die Bürger viel Geduld mitbringen. Klucke: "Es war das erfolgreichste Messejahr aller Zeiten und das brachte natürlich eine hohe Verkehrsbelastung mit sich." 2009 wird für die Stockumer erheblich ruhiger sein, aber die Weichen für die Zukunft werden gestellt. Mit dem erneuten Umbau des Freiligrathplatzes soll der Verkehr auch zu Messezeiten besser abfließen.

Lohausen: Mit der Einweihung des Kreisverkehrs in Lohausen hat sich die Verkehrssituation in dem Stadtteil erheblich verbessert. Außerdem wurde mit dem Bau der neuen Sporthalle begonnen, die Mitte des Jahres fertiggestellt werden soll. Klucke: "Davon profitieren die Schule und auch die beiden Kindergärten, aber natürlich auch der SV Lohausen." Einsetzen will sich der Bezirksvorsteher dafür, dass der Sportverein einen zweiten Kunstrasenplatz bekommt, denn vor allem die Nachwuchsförderung sei vorbildlich: "Der SV Lohausen hat mehr Jugendmannschaften als Fortuna Düsseldorf."

Eine neue Nutzung müsse für das Haus Lantz im Lantz’schen Park gefunden werden. Der Mieter - ein Kunstprofessor - wird Düsseldorf verlassen. Weiter entwickeln soll sich das Gewerbegebiet an der Niederrheinstraße, wo sich in den vergangenen Jahren bereits viele neue Betriebe angesiedelt haben. Aber natürlich sind dem Bezirksvorsteher auch die kleinen Schätze in seinem Stadtteil wichtig: "Die Kapelle Spee an der Niederrheinstraße ist sehr schön renoviert worden. Das hat kaum jemand mitbekommen."

Kaiserswerth: "Der neue Klemensplatz ist sensationell angenommen worden", freut sich Klucke. Vor allem die Außengastronomie sei ein Gewinn für den Stadtteil - obwohl am Kaiserswerther Markt darüber geklagt wird, dass Besucher von dort abgezogen werden. Sorgenkind für den Bezirksvorsteher ist die Kaiserpfalz, die im vergangenen Jahr wieder erheblich unter Vandalismus zu leiden hatte. Unter anderem wurde die Bodenbeleuchtung mit Gewalt zerstört. Im Kriminalpräventiven Rat soll nun darüber beraten werden, ob die alte Burg mit einer Videoüberwachung besser geschützt werden kann.

In Angriff genommen werden soll in diesem Jahr der Ausbau des Grüngürtels zwischen dem Gutshof und An St. Swidbert. Außerdem wird mit dem seit langem geplanten Ausbau des Kaiserswerther Rhein-Deiches begonnen. Konsequenzen hat das vor allem für die Schützen, die ihr Fest im Juli darum auf dem ehemaligen Sportplatz feiern müssen. Kalkum: Traditionell ist Kalkum der ruhigste Stadtteil im Bezirk. In diesem Jahr könnte es aber durchaus mal etwas lauter werden.

Klucke: "Es wird eine neue Rettungswache an der Kreuzung Kalkumer Schloßallee/ Gerichtsschreiberweg gebaut." Entscheidend sei die zentrale Lage, damit der Notarzt so schnell wie möglich am Einsatzort ist. Unklar ist auch, was mit dem Kalkumer Schloss geschehen soll. Bereits seit Jahren sucht das Land einen Käufer für das Baudenkmal, in dem zurzeit noch Teile des Landesarchivs untergebracht sind.

Wittlaer: Verdoppelt hat sich die Zahl der Einwohner des Stadtteils, nachdem mit Einbrungen ein ganzes Viertel aus dem Boden gestampft wurde. Damit ist auch der Bedarf nach einer Sporthalle gewachsen. "Die Zweifach-Turnhalle kommt auf das Gelände der Schule. Noch in diesem Jahr rechne ich mit dem ersten Spatenstich", kündigt der Bezirksvorsteher an.

Bereits im Frühjahr soll außerdem eine Entscheidung über den neuen Ortsmittelpunkt von Einbrungen fallen. Dazu sind schon zahlreiche Anregungen von Bürgern gesammelt worden. Klucke begrüß außerdem die Entscheidung des Bundes, zusätzliche Mittel für den Straßenausbau bereit zu stellen: "Dadurch ist es möglich, die B8n über den Froschenteich hinaus zügig weiter zu bauen."

Angermund: Durch die Erneuerung des Kanalbnetzes müssen die Angermunder auch in diesem Jahr mit erheblichen Verkehrsbehinderungen rechnen, da die Hauptstraße teilweise nur einspurig zu befahren ist. Dafür wird es insgesamt drei neue Kreisverkehre in dem Stadtteil geben.

Eine neue Kindertagesstätte wird Am Litzgraben gebaut und auch der neue Supermarkt am Ortseingang neben der Tankstelle soll endlich kommen. Aufgeben wird vermutlich die Angermunder Waldorf-Schule: "Es gibt wohl nicht genug Anmeldungen." Mit Ende des laufenden Schuljahres soll der Betrieb eingestellt werden.

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