Junge Mutter die Treppe herunter gestoßen

32-Jähriger hatte mehrfach Frauen ohne jeden Grund attackiert. Er kam gestern vor Gericht nur knapp an einer Einweisung vorbei.

23 Strafanzeigen hatte ein 32-Jähriger Mann in knapp eineinhalb Jahren angesammelt. Schwarzfahrten, Hausfriedensbruch im Flughaben, zwei Diebstähle — und mehrere Attacken auf Frauen. Ohne jeden Grund war der Angeklagte auf seine Opfer losgegangen. Eine junge Mutter hatte er sogar eine Bahnhofstreppe herunter gestoßen. Im Juli war er dann festgenommen und später in die Psychiatrie gesteckt worden. Vor dem Amtsgericht drohte ihm gestern eine dauerhafte Einweisung.

Oft hielt sich der junge Mann am Flughafen auf, um sich dort aufzuwärmen. Zweimal wurde er auch erwischt, als er Cola und Limonade aus einer Bäckerei entwendete. Dabei soll er einmal mit einem Pflasterstein auf eine Frau geworfen haben, als sie den 32-Jährigen festhalten wollte.

Eine verstörende Geschichte berichtete eine 53 Jahre alte Flughafen-Mitarbeiterin: „Der Mann kam mir entgegen und schlug mir plötzlich den Ellbogen ins Gesicht. Ohne jeden Grund.“ Danach sei der Mann wortlos stehen geblieben und habe gewartet, bis die Polizei kam. Eine 26-jährige Hotelangestellte hatte der Angeklagte im S-Bahnhof am Flughafen ebenfalls aus heiterem Himmel ins Gesicht geschlagen.

Am gefährlichsten allerdings war eine Attacke auf eine junge Mutter am Neusser Hauptbahnhof. Nachdem der 32-Jährige eine S-Bahn verlassen musste, weil er kein Ticket hatte, war er offenbar wütend. Seine Aggression ließ er an einer jungen Mutter aus, die gerade die Treppe hochkam. Er schubste sie so heftig, dass sie noch eine andere Dame umriss. Das Opfer erlitt eine Rippenprellung.

Ein psychologischer Gutachter attestierte dem Angeklagten zwar schizophrene Neigungen und Schuldunfähigkeit bei zwei Taten, hielt ihn aber trotzdem nicht für gemeingefährlich. Darum wurde er nur zu neun Monaten Haft auf Bewährung verurteilt.

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