SEK befreite den Zwölfjährigen aus einer Wohnung in Düsseldorf Junge aus der Schweiz: Entführer gesteht

Düsseldorf. Der Düsseldorfer, aus dessen Wohnung das SEK im Juni einen zwölfjährigen Schweizer Jungen befreite, hat in der Untersuchungshaft sein Schweigen gebrochen. Er habe ein „Geständnis zu den im Haftbefehl enthaltenen Vorwürfen“ abgelegt, sagt Ralf Herrenbrück von der Düsseldorfer Staatsanwaltschaft.

Aus diesem Haus wurde der Junge im Juni befreit.

Aus diesem Haus wurde der Junge im Juni befreit.

Foto: M. Zanin

Einer dieser Vorwürfe lautete: schwerer sexueller Missbrauch.

Diese Aussage bringt die Arbeit der Düsseldorfer Ermittler enorm voran. Inzwischen ist aber auch die Auswertung der sichergestellten Datenträger aus der Wohnung des 35-Jährigen deutlich fortgeschritten. Dabei wurde wie vermutet „Kinderpornografie in erheblichem Umfang“ gefunden, erklärt Herrenbrück auf Nachfrage unserer Zeitung.

Ergeben haben sich durch die Datenauswertung auch Anhaltspunkte, aber noch keine konkreten Hinweise auf weitere mögliche Opfer des Düsseldorfers. Laut Staatsanwaltschaft dauert die Auswertung von Chatverläufen dazu noch an. Es haben sich seit Bekanntwerden der Entführung allerdings keine weiteren Personen mit Vorwürfen gegen den 35-Jährigen gemeldet.

Wie berichtet hatte der Entführer sein zwölfjähriges Opfer über das Internet bei einem Online-Spiel kennengelernt. Am 18. Juni holte er den Jungen mit dem Zug im Schweizer Wohnort des Jungen ab, nahm ihn mit in seine Wohnung im Düsseldorfer Stadtteil Hassels.

Tagelang suchten die Schweizer Behörden unter Hochdruck nach dem vermissten Kind. Sogar eine Spur nach Thailand wurde verfolgt. In der Nacht zum 26. Juni griffen dann Kräfte eines Spezialeinsatzkommandos in Düsseldorf zu, stürmten die Wohnung des 35-Jährigen und befreiten den Jungen. Er ist seither zurück bei seiner Familie in der Schweiz.

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