Jüdisches Gymnasium eröffnet visuellen Fitnessraum

Zu jeder Sportübung wurde ein Video aufgenommen, das die korrekte Ausführung zeigt. So werden Fehler vermieden.

Jüdisches Gymnasium eröffnet visuellen Fitnessraum
Foto: Sergej Lepke

Düsseldorf. Die Schüler des jüdischen Gymnasiums in Rath sollen freiwillig aktiver werden. Dazu hat die Schule einen neuen Fitnessbereich eröffnet. Pavle Madzirov, stellvertretender Direktor des des Gymnasiums, stellte gestern das Konzept vor: „Wir wollen, dass sich die Kinder mehr bewegen — aber richtig und ohne sich zu verletzen. Dazu haben wir zu jeder Sportübung in dem neuen Fitnessraum ein kleines Video aufgenommen, das die Übung genau erklärt. Darin präsentieren ein Schüler die Übung. Die Schüler können etwa die Kamera ihres Tablets beispielsweise auf den Boxsack richten. Die App ’Aurasma’ erkennt dies und zeigt das entsprechende Video mit der Anleitung zur richtigen Ausführung der Sportübung. So können die Schüler die Übung dann nachmachen und müssen sich dabei keine Sorgen machen, ob sie alles richtig ausführen.“

Der visuelle Fitnessraum ist nur der neuste Schritt im digitalen Konzept des Albert-Einstein-Gymnasiums. Langfristig sollen Lernvideos überall in der Schule abrufbar sein. Schon heute werden Tablets in fast allen Unterrichtsstunden genutzt, etwa um individuelle Lernmaterialien an die Schüler zu senden.

Schon vor einigen Monaten eröffnete die Schule einen Lernraum, in dem Schüler selbstständig auf digitale Lerninhalte zurückgreifen können. Dabei handelt es sich um selbstgedrehte und aus dem internet herunter geladene Videos.

Auch Fotos und Musik können abgerufen werden. „Sich im Unterricht mit Kommas zu beschäftigen ist für jeden langweilig“, sagt Madzirov. „Aber wenn sich die Schüler ein RapVideo zu dem Thema angucken, ist die Aufmerksamkeit von Anfang bis Ende hoch.“ Diese Vielfalt soll die Schüler zum Lernen animieren.

Die Schüler nehmen das neue Angebot gerne wahr. Voller Enthusiasmus probieren sie die verschiedenen Übungen aus. Fünf Stück sind es zur Zeit, unterteilt in Fitnessangebote und Anti-Aggressions-Übungen. Neue Inhalte kommen fortlaufend hinzu.

„Unser Konzept ist in seinem Umfang einmalig und wird ständig weiterentwickelt. Alle Kinder nutzen heutzutage digitale Plattformen, Tablets und Smartphones. Nur werden die Werkzeuge in den seltensten Fällen für Bildung und Sport eingesetzt. Das wollen wir ändern. Bis jetzt zeigt sich, dass das Konzept nicht nur innovativ ist, sondern auch funktioniert“, sagt Pavle Madzirov. Das Konzept sieht vor, die gesamte Schule in einen digitalen Lernraum zu wandeln. Neben den Lehrmaterialien, die im Unterricht genutzt werden, können auch Informationen zu Klassenräumen, Lehrkräften und anderen Mitarbeitern von den Schülern abgerufen werden.

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