JC 71 ist am Ziel der Träume

Nach nur drei Jahren haben die Judo-Frauen des Vereins den Durchmarsch von der Oberliga bis in die Bundesliga geschafft.

JC 71 ist am Ziel der Träume
Foto: JC71

Es ist gerade mal drei Jahre her, da rief der Judoclub 71 die „Mission 2020“ aus. Bis dahin sollen die Herren- und Frauenmannschaften in der Bundesliga kämpfen. Und der Verein ist auf einem guten Weg. Die Herren durften sich kürzlich über den Sprung aus der Ober- in die drittklassige Regionalliga freuen. Bis zur Bundesliga fehlen also „nur“ noch zwei Aufstiege. Und trotzdem hinken sie den Damen damit weit hinterher: Denn die sind am Wochenende bereits in der 1. Liga angekommen. In einem packenden Schlussspurt schafften die Düsseldorferinnen den entscheidenden Sieg zu Hause in Oberbilk.

Dabei war der JC 71 erst 2013 mit einer jungen Mannschaft in die Oberliga aufgestiegen und erlebte danach einen Umbruch. Die komplette Mannschaft musste sich neu strukturieren und finden. Doch das hielt sie nicht auf. Im Gegenteil: Unter der Leitung von Trainer Peter Schlatter gab es von da an kein Halten mehr. 2015 folgte dann der Sprung in die Regionalliga, im Jahr drauf gleich der Aufstieg in die 2. Bundesliga. Der erste große Meilenstein war geschafft. Doch auch danach war das Team nicht zu bremsen. Nun im Jahr 2017 folgte der nächste Erfolg: Der direkte Durchmarsch in die Judo-Bundesliga.

Das hätte zu Beginn der Saison niemand für möglich gehalten. Und auch der erste Kampftag lief nicht wie erhofft. Der JC 71 musste ein knappes 3:4 gegen Wermelskirchen eineinstecken. Am zweiten Kampftag in Duisburg stand das Team, das im Lessing-Gymnasium in Oberbilk trainiert und kämpft, also unter Druck. Doch das störte niemanden, die Düsseldorferinnen siegten mit 4:3 gegen Duisburg.

Vor dem letzten Kampftag stand dadurch noch kein eindeutiger Tabellenführer fest. Alle fünf Mannschaften wiesen eine extreme Leistungsdichte auf. Jeder hatte gewonnen, aber auch eine Begegnung verloren. So kam es im neuen Judocentrum in Düsseldorf zum Showdown: Der JC71 empfing den Erstplatzierten TuS Hermannsburg, den JC Wermelskirchen und den Dritten der Tabelle VFL Stade.

Die Voraussetzungen am letzten Kampftag vor heimischen Publikum sahen trotzdem nicht besonders gut aus: Das Team um Trainer Peter Schlatter war stark dezimiert. Wichtige Punktgaranten konnten nicht antreten. So ging es mit umstrukturierter Besetzung gegen die Tabellendritten VFL Stade. Dennoch gab es einen Sieg für Lena Ordelheide (Klasse bis 48 kg), Julia Kolbe (- 57 kg), Mareike Mangold (-63 kg), Luisa Thyssen (-70 kg) und Anastasiya Turchyn (-78 kg).

Und plötzlich war mehr drin. Die Düsseldorferinnen waren bis auf Platz zwei vorgerückt und wussten: Ein hoher Sieg gegen den TuS Hermannsburg würde den direkten Durchmarsch in die 1. Bundeliga zur Folge haben. Weil damit im Vorfeld aber niemand gerechnet hatte, ging die Mannschaft frei von jeglichem Druck in die letzte Begegnung der Saison. Hermannsburg war zwar mit drei ausländischen Startern vor Ort, allerdings nicht in jeder Gewichtsklasse besetzt. Und so schafften es die Düsseldorferinnen, fünf Punkte auf ihrem Konto zu verbuchen. Die Siege holten Lena Ordelheide (-48 kg), Julia Kolbe (-57 kg), Mareike Mangold (-63 kg), Luisa Thyssen (-70 kg) und Anastasiya Turchyn (-78 kg). Am Ende stand es 5:2 für den JC71, der damit punktgleich mit dem JC Wermelskirchen war, aufgrund einer höheren Unterbewertung aber auf Platz eins landete.

Die Frauen des Judo-Clubs 71 haben damit zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte den Aufstieg in die höchste Liga im deutschen Judo-Bund geschafft. Dort können sich die Düsseldorferinnen auf zahlreiche NRW—Duelle freuen. Bis dahin müssen sie sich auf die Suche nach Sponsoren und weiteren Unterstützern machen, denn so eine Saison in der ersten Liga ist teurer als zuvor.

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