Innenminsterium: Der Umzug läuft auf Hochtouren

850 Mitarbeiter packen derzeit ihre Schreibtische, sie ziehen in die Friedrichstadt. Was mit dem alten Gebäude passiert, ist noch völlig unklar.

Innenminsterium: Der Umzug läuft auf Hochtouren
Foto: Sergej Lepke

Düsseldorf. Gut ein Duzend großer Rollcontainer steht vor der Tür an der Haroldstraße 5. Dazu drei Bürostühle, zwei Stellwände und zwei Dutzend voll gepackte Umzugskartons. So sieht es also aus, wenn ein Innenministerium umzieht. Nur eine handvoll Arbeiter ist damit beschäftigt, all die Sachen in einen Lastwagen zu verladen. Beinahe geräuschlos vollzieht sich der Umzug einer Behörde mit immerhin 850 Mitarbeitern.

Innenminsterium: Der Umzug läuft auf Hochtouren
Foto: Sergej Lepke

Seit rund zwei Wochen läuft er nun schon, der Umzug des Innenministeriums. Als eine der ersten Abteilungen wurde die große Bibliothek ins neue Domizil an der Friedrichstraße verfrachtet. Ende voriger Woche startete auch der Umzug der ersten Arbeitsplätze. Bis Ende April werden die Lastwagen in dichter Folge hin und her fahren, dann soll alles am neuen Standort fertig eingerichtet sein.

Wie die WZ berichtete, zieht die Behörde in die ehemalige WestLB-Zentrale an der Friedrichstraße 62-80 (Ecke Fürstenwall). Dort werden die Mitarbeiter vom örtlichen Einzelhandel und der Gastro-Szene schon sehnlich erwartet. Denn seit der Zerschlagung der WestLB und dem Wegfall vieler Arbeitsplätze laufen die Geschäfte in der Gegend nur mäßig.

Und am alten Standort werden wohl bald wieder Umzugswagen vor der Tür stehen — die kommen dann vom Polizeipräsidium. Denn auch diese Behörde soll umziehen. Hintergrund: Das bisherige Domizil am Jürgens-Platz wird zurzeit saniert. Nach gut einjähriger Verzögerung wegen eines Rechtsstreits wird dort inzwischen tatsächlich auch gearbeitet.

Ursprünglich war geplant, dass ein Teil der Ermittler während der Bauphase in provisorischen Containern auf dem Gelände unterkommt. Inzwischen aber ist es wahrscheinlich, dass sie stattdessen ins ehemalige Innenministerium ziehen — das vereinfacht auch die Arbeiten im Präsidium selbst. So wären etwa die Container nicht mehr nötig. Der Bauablauf könnte sich durch die frei werdenden Flächen vereinfachen.

Nach aktueller Planung soll die Sanierung bis 2018 dauern. Es heißt, das Präsidium könnte an der Haroldstraße das Erdgeschoss und die ersten drei Etagen belegen. Der Rest des Gebäudes würde versiegelt werden.

Und was passiert mit dem markanten Gebäude zwischen Rheinkniebrücke und Carlstadt, wenn die Polizisten wieder ausziehen? Das ist völlig offen. Lange galt ein Abriss mitsamt Neubau als wahrscheinlichste Variante. Manch ein Stadtplaner hoffte schon, auf dem Areal ließe sich auch Wohnungsbau verwirklichen.

Die neuesten Signale aus dem Land deuten freilich in eine andere Richtung. Eine Kernsanierung des Gebäudes plus neuer Anbau (Richtung Kavalleriestraße) wäre deutlich wirtschaftlicher, ist zu hören. Gedacht wird daran, am Standort das Umweltministerium (bisher Schwannstraße), eventuell auch das Finanzministerium (zurzeit Jägerhofstraße) und perspektivisch auch die Staatskanzlei anzusiedeln. Das wären weitere wichtige Schritte auf dem Weg zu einem echten Regierungsviertel.

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