Im Südpark kauft man auch für den guten Zweck ein

Der Hofladen der Werkstatt für angepasste Arbeit setzt auf das Können und den Fleiß von geistig oder körperlich Behinderten — und ein buntes Angebot.

Im Südpark kauft man auch für den guten Zweck ein
Foto: Judith Michaelis

Düsseldorf. Eine besondere Philosophie hat der Werstener „Hofladen Südpark“ der Werkstatt für angepasste Arbeit (WfaA), der Teil einer größeren Anlage mit Café, Pavillon, Kiosk, Bäckerei, Deko-Werkstatt, Gartenbau- und Tierhaltungsbereich sowie einer Minigolfanlage ist. „Hier arbeiten nur Menschen mit einem psychischen und / oder geistigen Handicap“, sagt WfaA-Sprecherin Andrea Schmidt, die auf 1850 Mitarbeiter an insgesamt zehn Betriebsstätten in Düsseldorf blickt.

Derzeit sind zehn der Mitarbeiter in dem Hofladen mit der exakten Adresse In den Großen Banden 58 tätig. Ina (61), die vom freien Arbeitsmarkt zum WfaA-Hofladen kam, ist ganz begeistert: „Hier hatte ich die schönsten Jahre meines Lebens.“ Seit 2009 bedient sie Stammkunden, Ausflügler und Professoren oder Studenten von der nahe gelegenen Heine-Universität.

Dabei hat der Laden viel mehr zu bieten. Verkauft werden — neben zugekauftem Gemüse und anderen Waren — vor allem Eigenprodukte aus dem Südpark und anderen Betriebsstätten der WfaA sowie Produkte aus anderen gemeinnützigen Organisationen. Von selbst gemachtem Frühlingshonig und Kräutern aus eigenem Anbau, beides aus dem Südpark, über Kerzen und Tee aus dem LVR (Landschaftsverband Rheinland)-Klinikum, der psychiatrisch-psychosomatisch-psychotherapeutischen Fachklinik in Ludenberg (im Volksmund schlicht „Grafenberg“ genannt), bis hin zu selbstgemachtem Kuchen aus der Südpark-Bäckerei und Produkten aus der WfaA-Näherei oder -Schreinerei reicht die Palette des Gebotenen.

Beliebt sind vor allem die Holzspielsachen, die in der Schreinerei, einer WfaA-Betriebsstätte in Heerdt mit 40 Mitarbeitern, hergestellt werden: Puppentheater, Kinderküchen und Puppenwagen zum Beispiel. „Die verkaufen wir deutschlandweit schon seit 20 Jahren — auch an Wiederverkäufer“, sagt Andrea Schmidt. „Die Düsseldorfer Radschläger aus Holz kommen bei den Kunden auch sehr gut an.“ Aus Filz werden die Radschläger in Form von Untersetzern auch in der Näherei, einer WfaA-Betriebsstätte in Hassels, produziert.

Und die Grußkarten, Floristik- und Geschenkartikel oder Tischdekorationen der Deko-Werkstatt werden ebenfalls gern gekauft. Zum Kundenkreis gehört seit vier Jahren auch der sitzungsvorbereitende Dienst der Staatskanzlei - er nutzt die Tischdeko für Besprechungsräume. Zur Weihnachtszeit liefert die Deko-Werkstatt dann Gestecke und Kränze für den Hofladen.

Wer im Südpark einkauft, unterstützt damit die gemeinnützige Arbeit der WfaA. Der Hofladen ist ganzjährig geöffnet, im Sommer eine Stunde länger als im Winter (Siehe Info-Kasten).

Übrigens: Die Keimzelle des Hofladens samt Anlage ist ein Verkaufsstand, an dem Tee- und Kräuter verkauft wurden: „Erstmals bei der Bundesgartenschau 1987“, sagt Andrea Schmidt, „anschließend haben wir die Pflege des ehemaligen Buga-Geländes übernommen, und daraus hat sich unsere Südpark-Anlage entwickelt.“

Am 9. September wird gefeiert: „30 Jahre Auftrag Südpark“, heißt es dann.

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