Orkan "Niklas" Im Hauptbahnhof stand fast alles still

Der Orkan legte am Dienstag den Zugverkehr lahm und knickte viele Bäume um. Sogar Kaminteile stürzten zu Boden.

Orkan "Niklas": Im Hauptbahnhof stand fast alles still
Foto: Sergej Lepke

Düsseldorf. Das Sturmtief Niklas hat nicht nur viele Düsseldorfer am Dienstag schon sehr früh aus dem Schlaf gerissen, es brachte auch über den Tag viele Behinderungen und Ärger. Die Feuerwehr war den ganzen Tag über im Dauereinsatz. Zudem kam der Bahnverkehr fast zum Erliegen, was zu Chaos am Hauptbahnhof führte.

Orkan "Niklas": Im Hauptbahnhof stand fast alles still
Foto: P. Schüller

Tausende Fahrgäste strandeten seit dem Vormittag am Bahnhof, laut einem Bahnmitarbeiter fuhren nur noch rund zehn Prozent der Züge. An den Schaltern bildeten sich lange Schlangen, doch Information flossen spärlich, weil zum Teil unklar war, welche Verbindungen noch bedient werden.

Nahverkehr eingestellt: Pendler und Reisende stranden am Düsseldorfer HBF
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Die Bahn reichte Formulare für Fahrpreiserstattungen aus, riet Fernreisenden in Einzelfällen, ein Taxi nach Köln zu nehmen und dort ihr Glück zu versuchen. Manche Reisende wichen auf Straßenbahnen und Busse aus. Die Bahn hofft, dass am Mittwoch zum Betriebsbeginn die Bahnen wieder normal fahren. Das hänge freilich von der Wetterentwicklung ab.

Die Feuerwehr meldete schon am Nachmittag rund 70 Einsätze wegen Sturmtief Niklas, vor allem Bäume, die umgestürzt waren oder gesichert werden mussten, lose Dachziegel und Schornsteine. Den größten Einsatz löste ein Lkw aus, dessen Auflieger auf der Fleher Brücke vom Wind zur Seite gedrückt wurde. Feuerwehrleute brachten ihn aufwendig wieder in Position, der Einsatz führte zu erheblichem Stau auf der A46.

Einen weiteren Großeinsatz hatten die Einsatzkräfte am Nachmittag in der Heinrichstraße. Dort lösten sich von mehreren Häusern Dachziegel, Teile von zwei Schornsteine krachten auf den Gehweg. Weitere drohten abzustürzen, weshalb die Feuerwehr den Ort absicherte und Schornsteine sowie Ziegel mithilfe einer Fachfirma abtrug.

Bei manchen Düsseldorfern wurden Erinnerungen an Sturm Ela wach. Gut für die Bäume ist nun, dass sie ohne Laub weniger Angriffsfläche bieten. Die Windstärke von Dienstag ist aber nicht mit der des Pfingststurms zu vergleichen. Trotzdem brachen im ganzen Stadtgebiet Äste, auch viele Bäume stürzten um, etwa auf dem Südfriedhof und im Grafenberger Wald. Eine Zahl dazu lag am Dienstag noch nicht vor.

Vorsichtshalber schloss die Stadt am Dienstag die Friedhöfe. Auch der Wildpark Grafenborg blieb zu, er wird wegen Aufräumarbeiten auch am Mittwoch nicht geöffnet sein.

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