Iiro Rantala spielt Jazz im Museum

Von Bach bis Beatles reicht das Programm des Finnen.

Nicht nur Musiker können begnadet sein, auch Managerinnen. Barbara Steingießer strahlt: Vor dreieinhalb Jahren hat sie die erste Anfrage an das Management von Iiro Rantala gestellt — jetzt endlich ist er im Goethe-Museum, im Rahmen von Düsseldorfs wohl bester Jazz-Reihe, deren Teilnehmer Steingießer so sorgfältig auswählt, dass man an eine Steigerung gar nicht mehr glauben mag. Auch nicht braucht.

Doch dann haut, ja, haut der Finne Iiro Rantala in die Tasten und entlockt John Lennons „Imagine“ völlig neue Klangbilder. Er hätte sich zuerst nicht rangetraut an dieses Thema, erzählt er, Hilfe gebraucht, und deshalb erstmal „Help“ einstudiert: „Das half.“ Genial verschmitzt und verschmitzt genial dieser Musiker. Und zwischendurch ein Weihnachtslied.

Der verspielte Finne beherrscht nicht nur die unterschiedlichen Stilrichtungen und Titel — Barock, Bach, Beatles, Bebop — er bekommt dafür auch selbst immer wieder welche verliehen: „Naturereignis an den Tasten“, „pianistische Sensation“, „Einer der wichtigsten Historiker im Jazz“. Seine „Last Heroes“ waren Jazzalbum des Jahres, 2012 bekam Rantala den Echo Jazz verliehen. Dieser Tausendsassa der Töne, der seine musikalische Karriere in einem Knabenchor begann, bringt auch das Goethe-Museum zum Swingen. Und das Publikum zum Mitsingen: „All you need is love.“ Da hätte auch Deutschlands großer Dichter ein- und zugestimmt. huf

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