IG Bau: Abwrack-Prämie für Asbest-Altbauten

Der giftige Stoff steckt noch in vielen Wohngebäuden.

Es steckt in Böden, Dächern, Wänden und ist in Düsseldorf auch nach Jahrzehnten noch eine Gefahr: Asbest. Die IG Bauen-Agrar-Umwelt (IG Bau) will das Material möglichst rasch aus dem Verkehr ziehen und fordert hierfür mehr staatliche Förderung. „Wir brauchen eine Sanierungs- und Abwrackprämie für Asbest“, so Bezirkschefin Doris Jetten. Zwar sei der Bau mit Asbestfaser seit 1993 verboten. Risiken berge allerdings der heimische Altbaubestand. „Hausbesitzer schrecken bislang oft vor den hohen Kosten der Entsorgung zurück. Damit bleibt das Problem auch 30 Jahre nach dem Asbest-Boom aktuell“, sagt Jetten. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes entstanden in Düsseldorf allein zwischen 1960 und 1979 — in der Hochphase der Asbest-Zeit — rund 18 000 Wohngebäude. „Ein Großteil davon dürfte immer noch mit dem Baustoff belastet sein“, schätzt die Gewerkschafterin. Die Spätfolgen seien bis heute spürbar: „Das Einatmen von Asbeststaub kann zu Asbestose, Lungen- oder Kehlkopfkrebs führen.“ Das Material findet sich dabei nicht nur unter Linoleum-Böden und auf dem Schuppendach, sondern etwa auch unter älteren Fliesen, in Nachtspeicheröfen oder im Wandputz. Von einer Abwrackprämie würden in Düsseldorf Hausbesitzer, Mieter und Bauarbeiter profitieren, sagt Doris Jetten.

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