IDR-Affäre: Jetzt auch Ermittlungen gegen Düsseldorfs Oberbürgermeister Dirk Elbers

Düsseldorf. Im Zuge der Affäre um die städtische Bautochter IDR wird jetzt auch gegen Düsseldorfer Spitzenpolitiker ermittelt, darunter nach Informationen der WZ auch Oberbürgermeister Dirk Elbers (CDU).

Damit stehen diese unter Korruptionsverdacht. Es handelt sich um 58 Beschuldigte im Ermittlungskomplex um die 100-prozentige städtische Entwicklungsgesellschaft.

Wie die WZ berichtete, kam die IDR in die Schlagzeilen, als ein zweiter Geschäftsführer eingestellt wurde und die IDR von externen Prüfern auf den Kopf gestellt wurde. Elbers selbst ist Aufsichtsratschef der IDR. Es geht um Vorteilsnahme in minderschwerem Umfang.

Der ehemalige Chef der IDR, Heinrich Pröpper, soll Amtsträgern Zuwendungen oberhalb der gesetzlich zulässigen Grenzen gewährt haben. Champagnerkisten für rund 200 Euro oder teure Essen spielen eine Rolle. Die Zuwendungen hätten offenbar der „Klimapflege“ innerhalb der Stadtverwaltung dienen sollen, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft.

Die Stadt Düsseldorf äußert sich sehr zurückhaltend: "Wir sind davon in Kenntnis gesetzt worden, dass im Zusammenhang mit dem Strafverfahren gegen den ehemaligen Vorstandsvorsitzenden der IDR — Industrieterrains Düsseldorf-Reisholz AG — weitere Ermittlungsverfahren gegen Bedienstete der Stadt Düsseldorf eingeleitet wurden.Uns ist nicht bekannt, wer konkret von den Ermittlungen betroffen ist."

Die Stadt Düsseldorf werde die Staatsanwaltschaft bei den Aufklärungsarbeiten unterstützen. Spektakuläre Prozesse sind nach Einschätzung der Experten nicht zu erwarten. Da es um minderschwere Fälle geht, sind Einstellungen der Verfahren gegen Bußgelder wahrscheinlich.

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