Hotels: Die teuersten Suiten Düsseldorfs

Für 4000 Euro die Nacht gibt es in der neuen Lifestyle-Suite des Interconti einen eigenen Badebutler – Luxus zieht auch in anderen Kö-Hotels.

Düsseldorf. Die Wanne ist voll! Wer das in der neuen Lifestyle-Suite des Intercontis feststellt, musste dafür nicht mal den Wasserhahn betätigen, geschweige denn sich um Bademantel oder Handtücher kümmern. Das erledigt Simon Quinders. Quinders ist der einzige Badebutler der Stadt - und im Zimmerpreis inbegriffen. 4000 Euro kostet eine Nacht in der Suite.

Sie liegt im neunten Stock des Kö-Hotels und dürfte einzigartig in der Stadt sein. Eingebaut sind auf 170 Quadratmetern ein Spa mit Sauna, Whirlpool, Massage- und Beauty-Lounge und die Dienste des Badebutlers, der bei der Auswahl des Schaums behilflich ist. Rät der Herr in schwarzer Livree zu Black Pepper (schwarzer Pfeffer), belebend und anregend, ist er auch wenig später mit einer großen Pfeffermühle zur Hand, um den Badeschaum auch noch mit frisch gemahlenen Körnern zu garnieren.

Die Suite in Afrika-Optik mit erdigen Farben und Ethno-Deko ist das teuerste Zimmer (eigentlich sind es drei) im Hotel - und für Direktor Jörg T. Böckeler ein Pfund zum Wuchern. "Ein urbanes Apartment mit Traumblick über Düsseldorf und dem Gefühl, nicht in einem Hotel zu sein." Ein Gefühl, das auch in der nebenan liegenden Präsidentensuite nicht aufkommen dürfte (3500 Euro). "Mit ihr wollen wir vor allem Business-Gäste ansprechen, die auf Sicherheit und Technik Wert legen, in der Lifestyle-Suite geht es ums Wohlfühlen", sagt Böckeler. Auf Wunsch kommen Schönheitschirurg mit Botoxspritze und Zahnärzte zum Nachweißen.

Die Suite soll im hart umkämpften Markt auch Geld bringen. Gut eine halbe Million Euro hat das Hotel investiert. Die, so hofft Böckeler, in drei bis vier Jahren wieder eingespielt werden. Allein 168 Mal wurde im vorigen Jahr die Präsidentensuite gebucht. Zum vollen Preis wohlgemerkt.

Dass Luxus-Suiten gut fürs Geschäft sind, weiß auch Henning Thomas Graf von Schwerin, Direktor des Steigenberger Parkhotels. Während sich das Interconti langsam den Ruf eines Rock’n’Roll-Hotels mit jungem oder junggebliebenem Promi-Publikum erarbeitet, setzt Graf von Schwerin auf Tradition und die Lage. "80 Prozent unserer Gäste kommen wegen der Adresse - Königsallee 1a." Stammkunde Karl Lagerfeld ist etwa Fan der Hofgarten-Suite (ab 1300 Euro).

"Gerade das macht doch den Reiz der Düsseldorfer Top-Hotellerie aus", sagt Schwerin, "die Unterschiedlichkeit". In keiner anderen deutschen Stadt gebe es so eine Dichte von Fünf-Sterne-Plus-Hotels wie an der Kö, aber jedes habe sein eigenes Profil. Junge Popstars hier, etwas gediegeneres Publikum à la Fernsehstar dort.

Welche der beiden Luxus-Zielgruppen sich ab dem kommenden Jahr im Hafen einquartiert, bleibt abzuwarten. An der Hafenspitze eröffnet mit dem Hyatt ein weiteres Top-Hotel. Beobachter gehen davon aus, dass es am ehesten dem Interconti Konkurrenz machen dürfte. Viele der Rock- und Popgrößen, die jetzt an der Kö übernachten, haben dies bisher im Kölner Hyatt gemacht. Wobei auch jüngere Hollywoodstars manchmal klassische Eleganz wie im Breidenbacher oder Steigenberger zeitloser Nüchternheit wie Hyatt oder Interconti vorziehen. Tom Cruise ließ es sich neulich in der Präsidentensuite des Steigenbergers gut gehen - 3500 Euro für mehr als 200 Quadratmeter Luxus.

Der ist auch im dritten Top-Hotel an der Kö, dem Breidenbacher Hof, zu Hause. Zumindest wenn man 6000 Euro für eine der beiden Präsidentensuiten ausgibt. "Luxushotels unterscheiden sich heute nicht mehr so sehr in ihrer Ausstattung", sagt Breidenbacher-Direktor Cyrus Heydarian. "Wohl aber im Service." Persönliche Assistenten können in seinem Hotel dazugebucht werden, als individueller Wunscherfüller für verwöhnte Gäste. "Die Suiten sind für uns ein wichtiges Marketing-Tool", sagt Heydarian. Seine gäste sind zu 85 Prozent Individualreisende, in der Präsidentensuite gern Hochadel, Prominente oder Politiker. Bei zwei Dritteln dieser Buchungen werden andere Zimmer für die mitreisende Entourage gleich dazu gebucht. Je nach dem zwischen drei und 50.

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