Hoffnungskirche wird jetzt abgerissen

Bagger rücken im Februar an. Neubau für St.-Hildegard-Altenheim soll im Herbst 2019 fertig sein.

Vor fast fünf Jahren titelte diese Zeitung: „Caritas will Hoffnungskirche 2015 abreißen.“ Damals hatte der Sozialverband einen Vorvertrag für den Kauf des Geländes unterschrieben. Doch erst jetzt wird aus dem Wunsch Wirklichkeit. Mitte bis Ende Februar sollen die Bagger an der Ricarda-Huch-Straße anrücken, wie Thomas Salmen, stellvertretender Vorstandsvorsitzender des Caritasverbandes Düsseldorf, gestern in der Bezirksvertretung 10 ausführte.

Hoffnungskirche wird jetzt abgerissen
Foto: Judith Michaelis

Vor allem die Suche nach einer neuen Unterkunft für das Mehrgenerationenhaus Hell-Ga (SOS-Kinderdorf), das bis 2020 einen Mietvertrag für ein Nebengebäude unterschrieben hatte, gestaltete sich schwierig. Der endgültige Kaufvertrag wurde dann erst Ende 2016 zwischen evangelischer Kirchengemeinde und Caritas geschlossen. Im Sommer kam Hell-Ga schließlich in der Einrichtung im SOS-Zentrum an der Carl-Severing-Straße unter. Seit kurz vor Weihnachten liegt der Caritas nun die Abrissgenehmigung vor, die Baugenehmigung soll laut Salmen noch in diesem Monat folgen.

Die Kirchenfenster sind schon ausgebaut und an eine Stiftung übergeben. Für die an die Baustelle angrenzende Willi-Fährmann-Schule wird ein provisorischer Eingang angelegt. Nach zwei bis dreimonatigen Abrissarbeiten soll im Mai mit dem Neubau des Altenheims begonnen werden, in das die Bewohner des Altenzentrums St. Hildegard möglichst im Herbst 2019 umziehen sollen. Der Ortswechsel ist nötig, weil zum Stichtag 1. August dieses Jahres neue gesetzliche Anforderungen bestehen, die im Gebäudekomplex des Architekten Gottfried Böhm an der Ricarda-Huch-Straße aufgrund des Denkmalschutzes baulich nicht erfüllt werden können. Salmen stellt allerdings gestern auf Nachfrage aus der Bezirksvertretung klar: „Alle Bewohner haben Bestandsschutz.“ Das heißt, niemand muss ausziehen.

Nur Neubelegungen sind laut Salmen zunächst ausgeschlossen. Er hoffe jedoch auf eine Ausnahmegenehmigung, die den Betrieb wie bisher ermögliche. Sonst müsste die Caritas mit Einnahmenverlusten rechnen.

Im neuen Altenheim wird es 80 Einzelzimmer geben, alle mit eigenem Bad. Hinzu kommen zwölf Tagespflegeplätze. Die Caritas investiert 9,5 Millionen Euro in den Bau, 1,4 Millionen hatte sie bereits für den Kauf des Grundstücks gezahlt. Salmen betont gegenüber der WZ die Vorzüge des Neubaus: „Er wird nach den Bedürfnissen der Bewohner und Mitarbeiter gestaltet. Das wird viele Dinge leichter machen.“ Allerdings glaubt er auch, dass es für einige Bewohner von Doppelzimmern ungewohnt sein wird, in Einzelzimmer umzuziehen. „Darunter sind ja etwa auch Ehepaare.“

Die Pläne für den Neubau, den Architekt Markus Schmale in der BV vorstellte, ernteten viel Zuspruch seitens der Politik. Schmale betonte, dass sich das Gebäude durch Glasfronten in den Stadtteil öffnen werde. Durch in die Fassade integrierte Klinker solle sich die Architektur in die Bebauung der Umgebung einfügen. Nach hinten wird ein Café im Erdgeschoss liegen.

Was mit dem Böhm-Gebäude nach dem Auszug des Altenheims passiert, steht noch nicht fest. „Wir stehen nach wie vor mit einem Investor in engem Kontakt. Er hat vor, Wohnungen zu bauen.“ In den nächsten Wochen soll auch das spruchreif werden.

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