Hochzeitsmarsch nach Gerresheim

Streit: Politik bringt Verwaltung auf Trab. Ziel: Heiraten im Stadtteil.

Düsseldorf. Die Verwaltung muss nachsitzen. Und der Chef des Einwohnermeldeamts, Thomas Schröder, hat mit seinen Mannen vom Standesamt nun endgültig ein Konzept für Trauungen im Gerresheimer Rathaus vorzulegen. Querbeet hatten alle Parteien den Eindruck, dass die Verwaltung alles getan hatte, dieses Ansinnen "zu verunmöglichen", wie es Rainer Matheisen von der FDP sagte. Im Vorfeld der gestrigen Ausschusssitzung hatte Bürgermeisterin Marie-Agens Strack-Zimmermann dem neuen Stadtdirektor Manfred Abrahams sogar vorgeworfen, die hohen Servicestandards der Stadt langsam herunterzusetzen.

Starker Tobak, aber die Empörung war auch groß. "Unser aller Wille war klar", fasste der Ausschussvorsitzende Harald Wachter (CDU) zusammen. Die Verwaltung aber legte ein Papier vor, dass den Wunsch nach "möglicher Kostenneutralität" zum Anlass nahm, drohende Kosten und Personalengpässe aufzuzählen und zu urteilen, dass es nichts mit Trauungen in Gerresheim werde. Dass es anders kommen dürfte, ist seit gestern klar. Unklar ist jedoch, wie groß der Bedarf in Gerresheim tatsächlich ist. In den letzten eineinhalb Jahren gab es im Standesamt eine Anfrage. Ein ähnlicher Erfolg wie der Kaiserswerths, wo im vorigen Jahr 88 Paare ins Eheglück starteten, ist eher unwahrscheinlich. Eller mit 22 bis 25 Trauungen dürfte das realistischere, aber ebenfalls ehrgeizige Ziel sein.

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