Hille Erwin: „Ich lebe mein Leben“

Am Mittwoch vor einem Jahr starb Joachim Erwin. Die Witwe des Oberbürgermeisters spricht über ihr Leben danach.

WZ: Frau Erwin, vor einem Jahr ist ihr Mann gestorben. Wie geht es Ihnen heute?

Hille Erwin: Mir geht es eigentlich ganz gut. Aber jetzt kommen natürlich die Erinnerungen hoch. Am Mittwoch wird ja das Jahresamt in St. Lambertus gefeiert, um 17 Uhr als Vorabendmesse. Der Chor von St. Lambertus wird aus der Krönungsmesse von Mozart singen. Da kann jeder hinkommen.

Erwin: Mein Mann war eine Kämpfernatur. Am Ende kam sein Tod auch für uns überraschend. Es war einfach kein Thema, wir hatten das aus den Köpfen verdrängt.

Erwin: Wir haben das zu dritt in der Familie besprochen. Der ganze Tag war damals komplett durchorganisiert. Wir wollten aber auch einen privaten Anteil haben. Es ging um den Privatmann Joachim Erwin und unsere Gefühle.

Erwin: Es hat mir geholfen. Es nützt ja nichts, sich in seinem Kämmerlein zu verkriechen. Meine private Trauer geht niemanden etwas an. Der gelebte Alltag ist wichtig für mich. Das gilt auch für meine Arbeit. Ich bin seit 20 Jahren kaufmännische Angestellte bei Schüßler-Plan und habe nur ausgesetzt, als unsere beiden Kinder geboren wurden.

Erwin: Die Arbeit macht mir sehr viel Spaß. Das ist ja auch kein Karnevals-, sonden ein Verein zum Spendensammeln, der Projekte für die Kultur des Karnevals unterstützt. Zurzeit sind wir dabei, eine Schautafel für Touristen herzustellen, die das Hoppeditz-Denkmal erklärt. Außerdem möchten wir für den Platz, an dem das Denkmal steht, ein Lichtkonzept entwickeln, denn dort ist es abends doch sehr dunkel.

Erwin: Ich freue mich, dass die Projekte, die mein Mann angestoßen hat, von Dirk Elbers fortgeführt werden. Das finde ich gut.

Erwin: Ich fand die Diskussion unsäglich und es hat mir leid getan. Das Thema ist abgehakt. Herr Minister Lienenkämper hat mir jedoch persönlich versichert, dass das Land NRW eine adäquate Alternative finden wird. Ich selbst werde mich an öffentlichen Diskussionen nicht beteiligen.

Erwin: Ich finde es grundsätzlich gut, dass sich meine Tochter engagieren will, aber die Politik ist ein hartes Geschäft.

Erwin: Ich interesse mich sehr für die Ergebnisse, eigentlich mehr als früher. Mit 15 und 16 Jahren war ich selbst ein großer Fan der Fortuna und bin sogar mit zu den Auswärtsspielen gefahren. Ich hoffe sehr, dass es mit dem Aufstieg klappt. Das hätte meinen Mann sehr gefreut.

Erwin: Ich lebe mein Leben. Nach langer Pause habe ich mit dem Golfspielen wieder angefangen. Das ist ein sehr schöner Ausgleich.

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