Heerdt bekommt mehr günstige Wohnungen

Sieger im Wettbewerb für die Grünau sieht Hofhäuser statt Lärmschutzwall vor.

Heerdt bekommt mehr günstige Wohnungen
Foto: Landeshauptstadt Düsseldorf

Schneller als gedacht wurde der städtebauliche Wettbewerb für die Siedlung Grünau in Heerdt entschieden. Die zwölfköpfige Jury gab den ersten Preis an das Architekturbüro Gatermann und Schossig nach Köln, vertreten durch Dörte Gatermann und den Landschaftsarchitekten Johannes Böttger. Ihnen gelang es, den Gordischen Knoten vor allem an der viel befahrenen Kevelaerer Straße zu lösen. Gleichseitig empfehlen die Preisträger eine maßvolle und sensible Arrondierung der Siedlung aus den 50er Jahren.

Heerdt bekommt mehr günstige Wohnungen
Foto: Landeshauptstadt Düsseldorf

Die Lärmschutzwand kann ersatzlos gestrichen werden Die Grünau gilt seit Jahrzehnten als angenehmer Wohnstandort für einfaches und bezahlbares Wohnen in Düsseldorf. Mit ihren Wiesen, frei stehenden Garagenhöfen und grünen Plätzen ist sie ein Paradies zum Wohnen. Aber in den heutigen Zeiten, wo Düsseldorf als wachsende Stadt gilt, ist so ein Luxus kaum noch vertretbar. So bekam die Städtische Wohnungsbau-Gesellschaft Düsseldorf (SWD) Rückenwind von der Politik, für mehr Wohnraum zu sorgen. Das heißt konkret, zu verdichten, zu sanieren und gegebenenfalls abzureißen und neu zu bauen. Der neuralgische Punkt war dabei stets der Verkehr, denn an der Flanke der Grünau sausen die Autos zur Bundesstraße 7, zur Autobahn nach Krefeld und Roermond sowie nach Meerbusch. Wie sollte man es möglich machen, an einer solchen Lärmschneise Menschen anzusiedeln?

Der Pfiff des Sieger-Entwurfs liegt im Bebauungs-Konzept entlang der Kevelaer Straße, das sogar die schon geplante Lärmschutzwand überflüssig macht. Diese Wand wird ersetzt durch einen besonderen Typus von Hof- oder Gartenhaus, also von dem, was die Stadt als „nutzbare Lärmschutzwand“ bezeichnet. Hier sind Gemeinschaftsräume, Abstell- und Fahrradräume sowie Werkstätten möglich.

Dahinter liegen, gleichsam abgefedert durch die niedrigen Gebäude direkt an der Straße, die höheren Wohnhäuser. Solche Konzepte sind aus München oder auch aus den Niederlanden bekannt und dort sehr erfolgreich erprobt.

Der Vorstand der SWD, Jürgen Heddergott, sieht in dem Entwurf zugleich einen Zugewinn für seine Gesellschaft. Er rechnet mit bis zu 130 neuen Wohnungen. Sie sind für die unteren und mittleren Einkommensschichten sowie für Familien gedacht.

Das heißt konkret: Der Ausführungs- und Finanzierungsbeschluss für die Lärmschutzwand, der erst am 10. September gefasst wurde, wird aufgehoben. Nach den Herbstferien werden alle Planungen und Beiträge des Verfahrens den Anliegern und den interessierten Bürgern in einem Forum vorgestellt. Der Termin wird noch bekanntgegeben. Die Diskussion soll auf breiter Basis geführt werden.

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