Düsseldorf Heather Small auf der Jazz Rally: "Wir sind stärker als ihr"

Rund 300 000 Besucher feierten bei der Jazz Rally ein musikalisches Volksfest.

Heather Small während ihres Auftritts.

Heather Small während ihres Auftritts.

Foto: Lepke, Sergej (SL)

Düsseldorf. Normalerweise steht die Jazz Rally für drei Tage gute Laune mit Altbier und jeder Menge Musik. Doch in diesen Tagen fallen auch Schatten auf das Festival.

"Wir sind stärker als ihr", war die starke Botschaft von Heather Small, der Sängerin von MPeople am Samstagabend auf der Bühne im Konzertzelt auf dem Burgplatz. Zuvor hatte Rally-Sprecher Frieder Feldmann einen Gruß aus Düsseldorf an die Kollegen von Rock am Ring geschickt. Danach tat Heather Small das, wofür sie an den Rhein gekommen ist und lieferte eine großartige Show. Ebenso wie am Abend zuvor Gregory Porter.

Hunderttausende Musikfans bei der Jazz Rally in Düsseldorf
27 Bilder

Hunderttausende Musikfans bei der Jazz Rally in Düsseldorf

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"Wir werden das weiter machen. Wir werden uns unsere Art zu leben nicht verbieten lassen", erklärte Otto Lindner jr., Sprecher des Veranstalters Destination Düsseldorf, bei der Abschluss-Pressekonferenz. Man werde sich auch zurückziehen, "wie andere das gemacht haben". Offenbar ein Seitenhieb auf Füchschen-Chef Peter König, der aus Angst vor möglichen Terroranschlägen mit seinem Zelt nicht mehr auf die größe Kirmes am Rhein kommen wird.

Hauptsache bei dem Festival blieb aber die Musik. Rund 300 000 Besucher konnten am Pfingstwochenende alle Spielarten erleben, die der Jazz zu bieten hat. Beispielhaft der Samstagabend. Während im großen Zelt Nils Landgren-Gitarrist Andy Pfeiler und Heather Small auftraten, spielten auf der Rathaus-Bühne Colektivo - deutscher Rap mit einer sehr coolen kubanischen Rhythmus-Gruppe.

Vor dem Uerige gab es Rhythm'n Blues mit Enrico Crivellaro und ein paar Schritte weiter im Townhouse an der Bilker Straße spielten Haberecht 4. Im Halbdunkel lauschten Jazz-Fans andächtig dem Modern-Jazz-Quartett und wer während eines Titels den Saal verließ, kassierte strafende Blicke vom Rest des Publikums. Mehr Vielfalt geht nicht.

Allen recht machen kann man es trotzdem nicht. Uwe Manns, der am Samstagabend im Stilwerk und Sonntag vor dem Uerige war, kam voll auf seine Kosten: "Die Jazz Rally ist ein Markenzeichen für Düsseldorf. Im Stilwerk war eine tolle Zehn-Mann-Band auf der Bühne. Die waren großartig."

Und das Jolly-Jazz-Orchestra vor dem Uerige lieferte die passende Musik für alle, die gern Bier zum Jazz trinken. Kritischer sieht das Peter, 74 Jahre alt, und schon seit 15 Jahren regelmäßiger Besucher der Rally: "Das wirkt in diesem Jahr ein bisschen abgespeckt. Vor dem Carsch-Haus und am Schiffchen gab es keine Musik mehr. Ich habe mir auch in diesem Jahr keinen Button gekauft."

Die Rally-Fans am Carsch-Haus werden wahrscheinlich im nächsten Jahr dort wieder musikalisch begrüßt. Wie Nils Gropp, einer der künstlerischen Leiter, erklärte war es in diesem Jahr wegen des Besitzerwechsels - der Kaufhof hat das Carsch-Haus übernommen - unklar, ob der Pavillon genutzt werden konnte. Im nächsten Jahr wird man aber einen neuen Anlauf starten.

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