Düsseldorf Hausmeister gab teure Uhr nicht zurück

45-Jähriger trug die Rolex beim Rasenmähen. Er wurde wegen Unterschlagung zu einer Geldstrafe von 4800 Euro verurteilt.

Symbolbild.

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Foto: dpa

Düsseldorf. Eineinhalb Jahre lang war eine 12 000 Euro teure Rolex Daytona spurlos verschwunden. Im Oktober vergangenen Jahres traute die Frau eines Kommunikationsberaters ihren Augen nicht. Denn ihr Hausmeister trug die teure Uhr beim Rasenmähen. Am Mittwoch musste sich der 45-Jährige wegen Unterschlagung vor dem Amtsgericht verantworten.

Als Geldanlage hatte sich der 52-Jährige die Rolex zugelegt: „Im Juni vor zwei Jahren waren wir im Schwarzwald. Einen Tag später in Düsseldorf habe ich festgestellt, dass die Uhr fehlte.“ Der Kommunikationsberater war nicht sicher, wo ihm das teure Teil abhanden gekommen ist. Er informierte aber damals den Vater des Angeklagten, dass er die Rolex vermisst.

Zunächst tauchte die Uhr auch nicht wieder auf. Bis zum Oktober, als seine Ehefrau den 45-Jährgen entdeckte, der mit seinem Rasenmäher in der Eigentums-Wohnanlage an der Einbrunger Straße in Wittlaer unterwegs war. Sie war sicher, dass es sich um die vermisste Rolex handelte. Als der Kommunikationsberater den Hausmeister ansprach, behauptete der zunächst, er habe die Rolex von seinem Patenonkel geschenkt bekommen. Eine glatte Lüge, wie er am Mittwoch auch beim Prozess einräumte.

Der Angeklagte präsentierte dem Gericht seine Version der Geschichte. Er habe die Rolex im September vergangenen Jahres entdeckt, da habe sie an einem Baum gehangen. Er erinnerte sich daran, dass sein Vater ihm etwas von einer verlorenen Uhr erzählt hatte: „Der war aber damals im Urlaub. Ich habe die Rolex im Büro in die Schublade gesteckt und dann vergessen.“ Später hatte er dann angeblich mehrfach versucht, die Ehefrau des Kommunikationsberaters zu erreichen — es habe aber niemand die Tür aufgemacht.

Getragen habe er die Rolex dann bei der Gartenarbeit, um sie nicht wieder zu vergessen. Er habe auch keine Ahnung gehabt, was die Uhr wert gewesen sein. Auch der 52-Jährige geht nicht davon aus, dass der Mann die Uhr gestohlen hat: „Ich habe sie wohl auf dem Gelände verloren.“ Dort hat sie vermutlich mehr als ein Jahr im Garten gelegen, bis sie gefunden wurde. Da war die Rolex so verschmutzt, dass ein Juwelier sie herrichten musste.

Fest steht: Als Hausmeister hätte der Angeklagte die Uhr nicht einfach behalten dürfen. Darum verurteilte der Richter ihn zu einer Geldstrafe von 4800 Euro.

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