Hasch unterm Gemüse: Lange Haft

Zwillingsbrüder hatten neben Lebensmitteln auch Drogen verkauft.

Hasch unterm Gemüse: Lange Haft
Foto: Daniel Reinhardt

Düsseldorf. Mehrere Jahre lang betrieb ein Zwillingspaar einen florierenden Drogenhandel unter dem Deckmantel ihres Lebensmittel-Großhandels. Drei Monate lang dauerte der Prozess vor dem Landgericht. Am Montag wurden die 33-Jährigen zu langjährigen Freiheitsstrafen verurteilt. Ein 30-Jähriger, der als Kurier unterwegs war, muss für drei Jahre ins Gefängnis. Die zwei weiteren Angeklagten kamen mit Bewährungsstrafen davon.

„Das sind Personen, die man normalerweise hier nicht vor der Kammer hat“, stellte der Vorsitzend Richter Markus Immel fest. Alle seien nicht vorbestraft, hätten ein „sozial gerechtes Leben“ geführt. Die Zwillinge hatten sich in Heerdt einen selbstständigen Handelsbetrieb aufgebaut. Offenbar hätten sich die beiden Geschäftsfelder dann ergänzt.

Spätestens seit Dezember 2013 bis zum August vergangenen Jahres wurden vor allem Haschisch und Amphetamine gehandelt. Ihr Rauschgift versteckten die Angeklagten unter China-Kohl oder asiatischem Gemüse versteckt. Das funktionierte jahrelang, ohne dass die Behörden den Zwillingen auf die Schliche kamen. Die Lager und der Container in Heerdt wurden offenbar dazu genutzt, die Betäubungsmittel abzuwiegen, zu portionieren und gegebenenfalls auch zu strecken.

Nur durch Zufall waren die Fahnder den 33-Jährigen auf die Spur gekommen. Ein Verkäufer war observiert worden, als er aus einer verdächtigen Wohnung kam. Bei einer großen Razzia wurde der Geschäftsbetrieb dann von der Kripo stillgelegt.

Weil der Drogenhandel deutlich mehr als zwei Jahre lief, kam trotz der Geständnisse eine milde Strafe nicht in Frage. Am Ende ging es noch um 44 Kilo Haschisch und rund 140 000 Ecstasy-Tabletten. Einer der Zwillingsbrüder wurde zu sieben Jahren Haft, der andere zu sechs Jahren und elf Monaten verurteilt. Ein Angestellter, der im Lager arbeitete, kam mit zwei Jahren Haft auf Bewährung davon. Eine 24-jährige Studentin, die mit einem der Hauptangeklagten verlobt war, wurde zu 14 Monaten Haft auf Bewährung verurteilt. Sie war als Geschäftsführerin des Großhandels eingetragen.

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