Halle: Sparkasse zwingt Stadt zur Übernahme

Betreiber Frommann zu Ablauf und Gründen der Krise.

Düsseldorf. Wolfgang Frommann hat die Rolle als Sündenbock satt. "Öffentlich an die Wand genagelt" fühle er sich, sagte der Betreiber der Mehrzweckhalle Reisholz am Mittwoch vor der Presse. Wie berichtet, kann der Träger des Burgwächter Castello, der "Sportverein Freie Christliche Schulen" mit Frommann an der Spitze, die Kredite bei der Stadtsparkasse nicht mehr bedienen, was den "Heimfall" der Halle an die Stadt auslöst.

Hauptgrund für die Finanzklemme sei die Wirtschaftskrise: "2008 und 2009 haben viele Firmen bei uns gebuchte Events abgesagt, da hatten wir einen Einbruch von 60 Prozent. Das war bitter, denn Unternehmensveranstaltungen samt Catering waren für uns eine Haupteinnahmequelle", sagte Frommann.

Seit Juli 2008 habe die Stadtsparkasse drei Wirtschaftlichkeitsgutachten verlangt, nach dem letzten im Oktober 2009 habe das Kreditinstitut die Notbremse gezogen und die Stadt - wie vertraglich vereinbart - gebeten, die Halle zu übernehmen. Frommann: "Das kann ich verstehen, hätte mir aber trotzdem gewünscht, dass die Stadtsparkasse länger zu uns steht."

Wie es weiter geht, weiß Frommann nicht. Fest steht nur, dass alle vorgesehenen Veranstaltungen im Castello wie geplant stattfinden. Er selbst würde die Halle trotz allem gerne weiter betreiben ("Wir haben gute Arbeit geleistet und viele tolle Events hier etabliert"), sagt aber auch: "Natürlich hat die Stadt als Besitzer das Recht, einen neuen zu suchen oder selbst einzusteigen." Auf letzteres scheint es hinauszulaufen. Für die Stadt wird der Hallen-Kauf ein teurer Spaß - der bis zu 25 Millionen Euro kosten könnte. Immerhin spart sie die 1,32 Millionen, die jedes Jahr als Nutzungsentgelt für HSG oder Magics an den Schulverein flossen.

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