Hagen Stramm: „Wir fühlen uns in Düsseldorf wohl“

Heute findet das Wasserball-EM-Qualifikationsspiel gegen Polen im Rheinbad50 statt. Bundestrainer Hagen Stamm glaubt, dass der Düsseldorfer SC 98 ein schlafender Riese in dieser Sportart ist.

Hagen Stramm: „Wir fühlen uns in Düsseldorf wohl“
Foto: dpa

Heute findet das Qualifikationsspiel-Rückspiel für die Wasserball-Europameisterschaft gegen Polen im Düsseldorfer Rheinbad 50 (18.30 Uhr) statt. Wir sprachen mit Bundestrainer Hagen Stamm.

Herr Stamm, was erwarten Sie vom Qualifikations-Rückspiel gegen Polen?

Hagen Stamm: Nach dem deutlichen Ergebnis am letzten Samstag sind wir natürlich klarer Favorit. Dabei muss man sagen, dass die Mannschaft aus Polen aber auch beim 2:21 unter Wert geschlagen wurde. Es wird von uns kein Schaulaufen geben, denn wir nehmen den Gegner äußerst ernst. Wir wollen das Spiel gegen Polen im Hinblick auf das am Dienstag anstehende Weltligaspiel gegen Russland nutzen, um uns weiterzuentwickeln und guten, ansprechenden Wasserball für die Zuschauer zeigen.

Wie groß sind die Chancen, in Barcelona gut abzuschneiden?

Stamm: Unser Ziel ist es, wieder Anschluss an die Weltspitze zu bekommen. Dafür müsste man in Barcelona unter die Top-8 kommen. Das wäre ein Traum. Realistisch betrachtet befinden wir uns im Bereich Platz 9 bis 12. Für das Abschneiden bei der EM wird aber auch die noch anstehende Gruppenauslosung eine entscheidende Rolle spielen.

Wie sieht es um den Sport Wasserball derzeit in Deutschland aus und wohin geht die Entwicklung?

Stamm: Wir haben mit Hannover und Spandau 04 zwei deutsche Vertreter in der Champions League, die auch gute Ergebnisse erringen konnten. Allerdings sind beide Teams mit vielen ausländischen Spielern besetzt. Für den deutschen Wasserball ist es von entscheidender Bedeutung, den eigenen Nachwuchs weiter zu stärken und die jungen Spieler an internationales Topniveau heranzuführen. Dafür brauchen diese Spieler insbesondere die hierfür notwendige Spielpraxis. Daher freut es mich, dass wir mit dem umstrukturierten und stark verjüngten Nationalteam in drei internationalen Wettbewerben antreten können. Neben der Weltliga und der EM spielen wir im September noch das Weltcup-Finale auf dem sogar noch vier Tickets für die WM 2019 vergeben werden. Das dürfte uns einen ordentlichen Schub geben, auch im Hinblick auf langfristige Ziele im Bereich einer möglichen Olympia-Teilnahme.

Was sagen Sie zu den Bedingungen in Düsseldorf?

Stamm: Ich konnte mir bereits im letzten Jahr beim Pokal-Finale 2017 in Düsseldorf ein Bild machen. Das Rheinbad50 ist sehr schön, als Sportbad sicher ideal für Trainingszwecke und Wettkämpfe geeignet. Aber für erfolgreichen Wasserball müssen auch die notwendigen Rahmenbedingungen bei der Nutzung der Trainingsstätte vorliegen. Daran scheitert es häufig an anderen Standorten und auch Düsseldorf wird sich daran messen lassen müssen.

Wird es weitere Länderspiele in Düsseldorf geben?

Stamm: Aktuell fühlen wir uns wieder sehr gut aufgehoben. Insofern können wir uns nur darüber freuen, in Düsseldorf einen Standort zu haben, der der Nationalmannschaft zur Verfügung steht. Dieses Angebot werden wir auch gerne in Zukunft wahrnehmen.

Wie schätzen Sie die Leistungsstärke des DSC 98 im Wasserball ein?

Stamm: Der DSC ist ein schlafender Riese. Mit der Familie Lindner im Rücken und endlich einem Leistungssportbad an der Seite hat man dort das Potenzial für einen Erstliga-Verein. Das würde der Sportart auch sicher gut tun. Die Leistungslücke von der 2. Liga in die erste Liga zu überbrücken, ist aber eine große Herausforderung. Hierfür müssen die richtigen Rahmenbedingungen geschaffen werden.

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