Händler beklagen starke Einbußen wegen Dügida-Demos

Die meisten Geschäfte auf der Graf-Adolf-Straße schließen montags nun frühzeitig. Die Händler sehen Image und Zukunft der Straße in Gefahr.

Händler beklagen starke Einbußen wegen Dügida-Demos
Foto: Young

Düsseldorf. „Es ist keine Kleinigkeit, wenn Idioten jeden Montag unsere Straße belagern“, sagt Daniel Klages, stellvertretender Vorsitzender der Standortgemeinschaft Graf-Adolf-Straße. Er fürchtet, dass die Graf-Adolf-Straße langfristig Schaden durch die Dügida-Demos erleidet. Um zu beziffern, wie groß der Schaden jetzt schon ist, hat die Gemeinschaft die Industrie- und Handelskammer (IHK) beauftragt, die Geschäftsleute auf der Straße zu befragen.

Die am Montag vorgestellten Ergebnisse sind deutlich: Im Schnitt 46 Prozent weniger Umsatz sollen die 61 Befragten, die Geschäfte, Restaurants oder Hotels auf der Graf-Adolf-Straße haben, jeden Montag erleiden. „Auf die Woche gerechnet, sind das zehn Prozent des gesamten Umsatzes“, betonte Klages. Acht Prozent gaben sogar an, 81 bis 100 Prozent weniger Umsatz zu haben.

In der Praxis sieht es oft so aus, dass viele Händler ihre Geschäfte nachmittags schließen, im Schnitt 3,3 Stunden vor Ende der eigentlichen Öffnungszeit. Und das sei längst nicht alles: Händler gaben an, dass es Randale gab, sie Drohbriefe erhalten haben oder Gäste nur mit Polizeischutz in Restaurant, Kino oder Hotel kommen konnten. In einem Fall soll sogar der Dienstplan angepasst worden sein, damit montags keine Menschen mit Migrationshintergrund arbeiten müssen.

„Und das ist nur die Spitze des Eisbergs“, sagte Klages, „auch die Büros, Praxen und Sprachschulen in den oberen Stockwerken sind betroffen, wurden aber nicht befragt.“

„Wir als Interessengemeinschaft sehen uns als Bindeglied zwischen der Straße und der Stadt“, sagt Stefan Jürging vom Savoy Theater. Mit der Studie wolle man der Stadt eine Möglichkeit an die Hand geben, vor dem Verwaltungsgericht bessere Chancen zu haben. OB Thomas Geisel soll die Zahlen schon bekommen haben. „Wenn man die Zahlen sieht, muss man bezweifeln, dass die Verhältnismäßigkeit noch gewahrt wird. Wir meinen, dass durch die Studie belegt ist, dass der Standort in Gefahr ist.“ Langfristiges Ziel sei es, die Demos auf dieser Grundlage komplett verbieten zu lassen.

„Die Straße war gerade im Aufwind“, sagte Ruprecht Vondran von der Deutsch-Japanischen Gesellschaft, „wenn es so weitergeht, ist der Standort aber in großer Gefahr.“

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