Gut eingespielt und bester Laune: Max Herre

Der Stuttgarter Rapper mit Freundeskreis-Vergangenheit versammelte fast alle Besucher des Festivals.

Gut eingespielt und bester Laune: Max Herre
Foto: Judith Michaelis

Düsseldorf. Ein Bild, das passender nicht sein könnte: Als Max Herre am Samstag gegen 21.30 Uhr lässig auf die Open-Source-Bühne schlendert, hängt im Hintergrund Karo-Tapete, liegt auf dem Boden ein Orient-Teppich, leuchtet warmes Licht. Bei dieser Unplugged-Show soll Wohnzimmer-Atmosphäre herrschen. So wie auf dem Open Source Festival selbst — diesem Hort alternativer, ausgesuchter Musik in Düsseldorf.

Dass Max Herre als Headliner für den zusätzlichen Slot von 21.30 bis 23.30 Uhr die richtige Wahl ist, zeigt allein der Andrang vor der Hauptbühne. Fast alle der 5500 Besucher haben sich dort versammelt, um die Unplugged-Show des Stuttgarter Rappers mit Freundeskreis-Vergangenheit zu sehen. Der kommt nicht allein zum Open Source. Mit ihm sind rund 20 Musiker auf der Bühne: an Streichern, Bläsern, Schlagwerk, Tasten, Gitarre und Bass. Außerdem drei Background-Sängerinnen, Rapper Afrob, Soul-Stimme Fetsum sowie Herres Ehefrau und Sängerin Joy Denalane.

Open Source Festival wieder mit Wohlfühl-Garantie
31 Bilder

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So divers die Besetzung ist, so verschieden inszeniert Herre sein Werk, das von frühen Freundeskreis-Zeiten bis zum Nummer-Eins-Album „Hallo Welt“ von 2012 reicht: Reggea, Soul, Rap; klagend, treibend, tastend. Politisches Lied steht neben Liebesgeständnis, alte Hits wie „Anna“, „Mit dir“ und „Wenn der Vorhang fällt“ fügen sich mit neuen Nummern zu einem warmen, strahlenden Bild. Herre und sein Kahedi-Radio-Orchester sind bestens eingespielt.

Herre selbst ist allzeit präsent. In dunklem Hemd, schwarzer Chino und weißen Sneakern füllt er seine Rolle als Konsens-Rapper mit Niveau voll aus. Ein Mann, dem das Publikum nichts übelnimmt. Nicht einmal, dass ihm während der Zugabe der Text entfällt und er improvisiert: „Ich hab den Text vergessen, aber das ist mir scheißegal.“

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