Düsseldorf Riesenärger um Dauerkarten fürs Baden im Unterbacher See

Saisonkarten gelten am Düsseldorfer See nicht mehr unbegrenzt. Für einige Badegäste kommt es zu Preiserhöhung von über 100 Prozent.

Düsseldorf: Riesenärger um Dauerkarten fürs Baden im Unterbacher See
Foto: Schaller

Düsseldorf. Die Stammgäste des Unterbacher Sees sind sauer. Denn mit der Saisonkarte, die 122 Euro kostet, sind nur noch 60 Besuche möglich. Vorher konnte man kommen, so oft man wollte. Für Gäste, die täglich ihre Runden drehen bedeutet das, dass sich ihr Eintrittspreis um weit mehr als 100 Prozent verteuern kann, wenn sie eine zweite oder dritte Saisonkarte benötigen. Am Dienstag übergaben sie eine Liste mit rund 100 Unterschriften an Peter von Rappard, Geschäftsführer des Zweckverbandes Unterbacher See, mit der Forderung, die Änderung zurückzunehmen.

Düsseldorf: Riesenärger um Dauerkarten fürs Baden im Unterbacher See
Foto: Zanin

„Ich komme täglich morgens. Selten bin ich länger als 45 Minuten hier. Würde ich täglich in ein Fitnessstudio gehen, dann bekomme ich für 19,90 Euro im Monat zusätzlich Getränke und könnte noch in die Sauna gehen“, meint Wolfgang Becker.

„Überall wird man für Kundentreue belohnt. Nur hier wird man bestraft. Für 122 Euro könnte ich bei diesen Öffnungszeiten täglich zehn Stunden, also insgesamt 600 Stunden, schwimmen gehen, Ich möchte aber nur 120 Mal für etwa 60 Minuten schwimmen und muss dafür nun 244 Euro bezahlen. Außerdem ist es eine Trickserei, die Karte weiter als Saisonkarte zu bezeichnen, wenn der Eintritt beschränkt ist. Bei der Rheinbahn kann ich die Monatskarte auch so oft nutzen, wie ich möchte“, beschwert sich Gertrud Mühlemeier-Osthoff.

In der hitzigen Atmosphäre rechtfertite von Rappard die Preiserhöhung: „Leute, die sich keine Dauerkarte leisten können, haben sich beschwert, dass andere so billig den Eintritt bekommen. Und ich muss den Zweckverband Unterbacher See nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten führen. Zwar nutzen nur wenige die Dauerkarte und die Erhöhung macht wirtschaftlich kaum etwas aus, aber ich muss auch für Tarifgerechtigkeit sorgen. Außerdem brauchen wir das Geld, um neue Duschen zu bauen.“ Dafür erntet er allerdings nur Gelächter. „Wir warten seit acht Jahren darauf, dass wir endlich mal warm duschen können“, sagt Wolfgang Becker.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort