Düsseldorf Großaktion: Polizei jagt Taschendiebe — mit zehn Kollegen aus Köln

Bei der Großaktion in der Altstadt sind 70 Beamte im Einsatz. Nachbarschaftshilfe gegen reisende Täter.

Dirk Sybertz, Chef der „EK Pocket“, war am Freitag auf der Bolker Straße im Einsatz gegen Diebe. Hinter ihm ein Zivilfahnder aus Köln.

Dirk Sybertz, Chef der „EK Pocket“, war am Freitag auf der Bolker Straße im Einsatz gegen Diebe. Hinter ihm ein Zivilfahnder aus Köln.

Foto: J. Michaelis

Düsseldorf. Am frühen Abend füllt sich die Altstadt. Es ist Freitag, eine Großmesse ist in der Stadt, die Junggesellen-Abschiede häufen sich, kurzum: Die Feier-Saison beginnt. Und die für Taschendiebe. Am Freitag freilich laufen sie besonders Gefahr, erwischt zu werden, die Polizei ist mit 70 Einsatzkräften in der Altstadt am Start. Im U-Bahnhof, in Kneipen, Restaurants Geschäften und auf der Straße nehmen sie etwaige Diebe ins Visier — zum Großteil mit Beamten in zivil. „Wir fahren eine Doppelstrategie: Uniformierte Kräfte klären Passanten auf, zeigen Präsenz, schrecken Täter ab. Verdeckte Ermittler versuchen die auf frischer Tat zu erwischen, die es dennoch wieder versuchen“, sagt Hauptkommissar Dirk Sybertz, der Leiter der „EK Pocket“.

Besonderer Clou diesmal: Zehn Kollegen aus Köln sind in der Altstadt dabei. „Taschendiebe reisen viel“, sagt deren Chef Michael Ziegler, „und gerade zwischen Köln und Düsseldorf pendeln einige.“ Insofern hat sich der Kölner Hauptkommissar nicht groß gewundert, als er in den Bild-Dateien der Kollegen in der Altstadt-Wache das eine oder andere bekannte Gesicht erblickte. Auch die Täter-Maschen sind die gleichen: „Im U-Bahnhof erkennen wir sie am Verhalten, wenn sich zum Beispiel eine Dreier-Gruppe bei einfahrender Bahn trennt und die Fahrgäste inspiziert, aber die Bahn dann fahren lässt.“

Die Kölner haben längere Erfahrung mit dem Massendelikt Taschendiebstahl, gründeten die erste Sonder-Kommission der Republik dagegen. „Wir halten den Druck hoch, so sind die Fallzahlen gesunken“, sagt Ziegler. Gleiches gilt — nach jahrelangem Anstieg — für Düsseldorf. Und: In beiden Rhein-Metropolen treten deutlich seltener Nord-Afrikaner als Täter auf, dafür sei „der Balkan wieder im Kommen“, so die Polizisten.

Wie viele Täter ihr ins Netz gingen, berichtet die Polizei am Wochenende. Die ersten Festnahmen erfolgten am Morgen in der U 78: Drei junge Frauen wollten eine Dame in der U 78 zur Messe bestehlen.

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