Grillen im Naturschutzgebiet: Stadt will mehr kontrollieren

Die Stadt will in dieser Saison härter durchgreifen — aber auch aufklären.

Düsseldorf. Der Sommer steht vor der Tür. Die Zeit, in der es Tausende bis tief in die Nacht in die Parks der Stadt und an den Rhein zieht. Zum Entspannen und Relaxen, aber auch zum Feiern, Trinken und Grillen. Das wiederum gefällt längst nicht jedem. Vor allem Anliegern und Naturschützern sind die Feierwilligen an manchen Orten ein Dorn im Auge.

Viele lassen ihren Müll einfach liegen und stören durch ihre Feuer und ihren Lärm Tiere sowie Anwohner. Nun geht die Stadt unter dem Motto „Aufklärung und Kontrollen“ in die Offensive.

Gestern wurde ein neues Schild am Naturschutzgebiet Himmelgeister Rheinbogen errichtet. Es zeigt den Besuchern, was in einem Naturschutzgebiet erlaubt und was verboten ist. So darf man dort zum Beispiel die Wege nicht verlassen, den Hund nicht von der Leine lassen, keine offenen Feuer machen (dazu gehören auch Grills) und nicht zu laut sein.

„Naturschutzgebiete sind nicht nur schön anzusehen, sie haben auch einen besonders hohen Wert für Flora und Fauna“, begründet Helga Stulgies, Gründezernentin der Stadt, die Aktion. Allein im 214 Hektar großen Gebiet am Himmelgeister Rheinbogen gibt es 336 verschiedene Pflanzenarten, von denen 19 vom Aussterben bedroht sind.

Dass das Schild, das lediglich ein älteres ergänzt, natürlich kein Allheilmittel gegen Partymüll ist, weiß auch die Stadt. Vielmehr ist es als Symbol für die neue Kampagne der Stadt zu verstehen. Die setzt neben der Aufklärung durch Schilder nämlich vor allem auf Kontrollen.

So ließ Ordnungsdezernent Stephan Keller am Montag durchblicken, wie die Stadt in den kommenden Monaten vorgehen will: „Spielregeln nutzen nichts, wenn sie nicht überwacht werden.“ Soll heißen: Der OSD wird vermehrt in Parks und am Rhein auf Streife gehen und kontrollieren. Allein im vergangenen Jahr habe es rund 700 Ordnungswidrigkeitsverfahren (bis zu 250 Euro Bußgeld für ein offenes Feuer) bei 350 Einsätzen der Kontrolleure in Landschaft- oder Naturschutzgebieten gegeben. Diese werden nun ausgeweitet.

Natürlich könne es dabei auch mal Leute treffen, die sich richtig verhalten, sagte Keller, aber da die „liberale Gangart der vergangenen Jahre“ nicht zu den gewünschten Erfolgen geführt habe, versucht es die Stadt nun eine Nummer strenger.

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