Graf-Adolf-Straße: Neuer Hilferuf der Händler

Die Standortgemeinschaft sorgt sich um die Zukunft der alten Magistrale. Der Weg vom Bahnhof zur Straße müsse viel klarer gekennzeichnet werden.

Düsseldorf. Mit einer „ganzheitlichen Vitalkur“ will die Immobilien- und Standortgemeinschaft Graf-Adolf-Straße (ISG) „die alte Magistrale von Düsseldorf“ aufleben lassen. Vorsitzender Ruprecht Vondran wählt bewusst den sprachlich angestaubten Schlenker, um an die goldenen Zeiten jener Hauptverkehrsstraße anzuknüpfen — lange vor dem Tiefpunkt im Jahre 2004:

Leerstände in Lokalen und Büros waren die Folge einer allgegenwärtigen Vernachlässigung mit renovierungsbedürftigen Häusern und einem schmutzigen Straßenbild.

Nach Investitionen in Höhe von 4,7 Millionen Euro für den öffentlichen Personennahverkehr, barrierefreie Haltestellen, die Neupflasterung von Gehwegen, mit Rasen begrünte Gleise und den Umbau des Stresemannplatzes spricht Oberbürgermeister Dirk Elbers von einem „neuen Gesicht“ der Graf-Adolf-Straße.

Vondran sieht jedoch jetzt die Gefahr einer einseitigen Konzentration städtischer Bemühungen auf den Kö-Bogen und die Kö selbst. Man dürfe darüber nicht die Achse zwischen Hauptbahnhof und Regierungsviertel vernachlässigen. Nachdem der „Patient Graf-Adolf-Straße“ bereits operiert worden sei, müsse nun auch an der vollständigen Gesundung gearbeitet werden.

Konkret vermisst Vondran die baulichen Verbindungslinien rund um den Bahnhofvorplatz. So müsse die „Sichtachse“ vom Konrad-Adenauer-Platz zur Graf-Adolf-Straße für Besucher viel besser herausgearbeitet werden: „Das ist die repräsentative Straße.“

Zu häufig würden sich Gäste zur City andere Wege suchen — beispielsweise über die Friedrich-Ebert-Straße. Vondran empfiehlt den Stadtplanern das von ihm so bezeichnete „Kölner Modell“. An jeder Ecke gebe es in der Domstadt Orientierungshilfen für Auswärtige. „Das machen die Kölner ein bisschen besser.“

Planungsamtschef Richard Erben: „Im Zuge des Umbaus des Konrad-Adenauer Platzes wird sich die Situation deutlich verbessern.“ Wann das sein wird, könne jetzt noch nicht gesagt werden.

Gebessert habe sich die Situation im „Rotlichtbezirk“ rings um den Stresemannplatz. „Dort ist es sicherer geworden“, lobt Vondran den Einsatz etwa gegen Drogendealer. Wilfried Claßen von Bullet-Security: „Wenn wir Dealer beobachten, dann stören wir sie.“ Aber dabei handele es sich nur um einen Vertreibungsprozess.

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