Glücksspiel: Monopoly - Hafen schlägt Kö

Nach einem spannenden Endspurt hat es Düsseldorf doch noch geschafft: Der Medienhafen kommt aufs neue Spielbrett.

Düsseldorf. Haste was, biste was. So funktioniert Düsseldorf. So funktioniert auch Monopoly: Wer reißt sich welche Straßen unter den Nagel, baut Häuser und Hotels, macht den schnellen Reibach oder riesige Schulden? Wohl zu keiner Stadt passt der Spieleklassiker besser als zur (Landes-)Hauptstadt der Reichen und Schönen. Kein Wunder, dass sich die Düsseldorf-Ausgabe - von der Oberkasseler Firma Winning Moves in Lizenz verbreitet - schnell in hiesigen Spiele-Runden etabliert hat.

Mehr als eine Million Internetnutzer haben abgestimmt

Und jetzt ist Düsseldorf auch der große Wurf gelungen: Wenn im September die neue Deutschland-Ausgabe von Monopoly auf den Markt kommt, ist unsere Stadt mit dabei. Statt Badstraße, Nordbahnhof und Schlossallee schmücken künftig die Namen realer deutscher Straßen und Orte die Spielfelder. Per Internet hat die Herstellerfirma Hasbro einen medienwirksamen Wettlauf inszeniert: 41 Städte waren mit verschiedenen Orten vorgeschlagen. Mehr als eine Million Internet-Nutzer stimmten ab, wer aufs Brett darf. Für Düsseldorf im Rennen: Kö, Altstadt, Rheinturm und Medienhafen. Wobei es lange Zeit so aussah, als würde die Stadt hinten runter fallen - zu wenige Stimmen. Aber Monopoly ohne Düsseldorf? Das geht genauso wenig wie die Ereigniskarte "Gehe in das Gefängnis. Begib Dich direkt dorthin . . ." Und siehe da: Im Endspurt klappte es doch. Zur Verwunderung vieler machte aber nicht die favorisierte Kö, sondern der Medienhafen das Rennen. "Das hat uns auch überrascht", sagt Hasbro-Sprecherin Romy Schumann. Wo auf dem Spielfeld der Hafen platziert wird, sagt sie nicht. Man übt sich in (ebenfalls medienwirksamer) Geheimniskrämerei. "Egal, Hauptsache wir sind drauf", meint Altstadt-Spielwarenhändler Dirk Schaper. "So prägt sich Düsseldorf allen Kindern ein, die Monopoly spielen. Prima fürs Image." Auch Eva-Maria Illigen-Günther, Chefin der Düsseldorfer Marketing-Gesellschaft freut sich: "Eine schöne Sache. Der Medienhafen hat sich als Erkennungsmerkmal der Stadt etabliert."

Thomas Bernhardt von der Geschichtswerkstatt aber nörgelt: "Das ist doch nur ein Marketing-Gag." Er meint: "Wer Düsseldorf kennenlernen will, greift lieber zu unserem Kö-Spiel." Mag sein. Doch für echte Zocker kann es halt nur ein Vergnügen geben . . .

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort