Glasverbot: Narren werden an 16 Schleusen zur Altstadt gefilzt

Die Politik hat am Mittwoch dem Konzept für eine Zone ohne Flaschen und Gläser an drei jecken Tagen zugestimmt.

Düsseldorf. Jetzt werden die Narren in Düsseldorf gefilzt. Ein entsprechendes Konzept ist am Mittwoch vom Ordnungs- und Verkehrsausschuss abgesegnet worden: Wer an Altweiber, Karnevalssonntag und Rosenmontag in der Altstadt feiern möchte, muss mit Kontrollen an 16 Zugangs-Schleusen zur Glasverbotszone rechnen.

Wer Gläser und Flaschen dabei hat, muss sie draußen lassen. "Wir werden an den Zugangsbereichen Becher anbieten", erläutert Holger Körber, Chef des städtischen OrdnungsdienstesOSD.

Dann heißt es: Umfüllen oder - ex und hopp - vor der Kontrollstelle austrinken. Uneinsichtigen Narren, die in der Glasverbotszone mit Flasche erwischt werden, droht ein Zwangsgeld in Höhe von 35 Euro und die angeordnete Entsorgung des gläsernen Trinkgefäßes. Wer dann noch renitent wird, nimmt einen Platzverweis durch Polizeibeamte in Kauf.

Auch für Büdchen-Besitzer und Gastronomen in der Zone gilt das Glasverbot. "Wir werden auch hier Kontrollen durchführen", kündigt der stellvertretende Ordnungsamtsleiter Sebastian Veelken an. Bei Vergehen drohen hier sogar Strafen in Höhe von mehreren tausend Euro. So weit wird es laut Holger Körber aber nicht kommen. "Wir werden den Kiosk-Inhabern eine Schankerlaubnis für Getränke bis 15 Prozent Alkoholgehalt anbieten." Sie könnten dann - wie die Brauereien - frisch gezapftes Altbier im Becher anbieten. Oder Dosen- und Kunststoffflaschenverkauf.

Damit es an den Kontrollstellen nicht zu gefährlichen Stauungen kommt - nach einer Schätzung von Körber kommen jeweils 200.000 Menschen an Rosenmontag und Altweiber in die Altstadt -, werden die Absperrgitter so gestellt, "dass man sie schon von weitem sehen kann".

Da es am "Bolker Kopf" erfahrungsgemäß besonders eng wird, verzichten die Verantwortlichen hier auf Gitter. Zehn bis 15 Sicherheitskräfte werden eine "weiche Kontrollstelle" einrichten. "Nach Duisburg sind wir natürlich sensibilisiert", sagt Ordnungsdezernentin Helga Stulgies. An den anderen Sperren stehen jeweils zwei OSD-Kräfte und zwei Mitarbeiter eines privaten Sicherheitsdienstes. Auch in der Zone werden dutzende von Ordnungs- und Zivilkräften unterwegs sein.

Stulgies hofft aber, dass es sich bei der geplanten Informationskampagne (unter anderem mit der Rheinbahn) herumspricht, dass Glas an den betreffenden Tagen verboten ist. Hierzu gehört auch die gemeinsame Suche mit dem Comitee Düsseldorfer Carneval nach einem passenden Motto für die Aktion.

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