Glanzvoller Opernabend für die Aids-Stiftung

Jungstars wie Brenda Rae und Elsa Dreisig sangen ohne eine Gage — so kamen 146 000 Euro zusammen.

Glanzvoller Opernabend für die Aids-Stiftung
Foto: Susanne Diesner

Die mittlerweile neunte Festliche Operngala für die Deutsche Aids-Stiftung wurde einmal mehr zum Hotspot des Hörgenusses. Im Opernhaus kamen junge Sänger mit großem Starpotenzial zusammen, um unter Verzicht auf eine Gage vor zahlendem Publikum berühmte Arien aus dem Riesenrepertoire der Operngeschichte zu zelebrieren.

Abgesehen vom guten Zweck der Veranstaltung besitzt die Aids-Gala im Düsseldorfer Haus der Rheinoper den besonderen Reiz des Kennenlernens der großen Namen von Morgen. Alle Sängerinnen und Sänger stehen am Anfang einer vielversprechenden Karriere, haben entweder gerade einen international bedeutenden Gesangswettbewerb gewonnen oder ihr erstes Engagement an einem Weltmetropolen-Opernhaus erhalten. Der Künstlerische Leiter Alard von Rohr hatte bei der Sängerauswahl wieder ein gutes Händchen.

An diesem Abend gab es nicht eine schwache Leistung. Ein paar Darbietende setzten auf dem hohen Niveau noch ein paar Glanzlichter der Extraklasse. Zu ihnen gehört die amerikanische Sopranistin Brenda Rae, die am meisten arrivierte Sängerin des diesjährigen Gala-Ensembles. Die von der Oper Frankfurt bekannte Koloratursopranistin sang unter anderem die komödiantische Arie „Glitter and be gay“ aus Leonard Bersteins „Candide“ — stimmlich perfekt und zudem mit Sinn fürs Überkandidelte in dieser Partie.

Kraftvoll und sensibel zugleich singt der aus New York stammende Tenor Brian Jagde den Arien-Hit „Nessun dorma“ aus Giacomo Puccinis „Turandot“. Eine Neuentdeckung ist die französisch-dänische Sopranistin Elsa Dreisig, Gewinnerin des bedeutenden, von Placido Domingo geleiteten Gesangswettbewerbs „Operalia“. Wie sie die Arie der Violetta aus Giuseppe Verdis „La Traviata“ sang, zeugt nicht nur von einer schönen Stimme und brillanter Technik, sondern auch von dem gewissen Etwas, das nur durch die individuelle Persönlichkeit entstehen kann.

Unterdessen können auch die Mitglieder des Rheinopern-Ensembles mit den Gaststars mithalten. Adela Zaharia singt die Arie der Elvira aus Vincenzo Bellinis „I Puritani“ mit eindrucksvoller Dramatik, während Bogdan Baciu mit seinem mächtigen Bassbariton in Verdis „Maskenball“ Furore macht.

Auch der Dirigent des Abends war ein Glücksgriff: Sascha Goetzel war einmal Geiger bei den Wiener Philharmonikern und wechselte das Metier.

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