Gerresheim: Mehr Flair an der Glashütte

An der Heyestraße hofft Bezirksvorsteher Hanno Bremer auf eine Siedlung zum Leben und Arbeiten.

Düsseldorf. Der Bezirksvorsteher im Gerresheimer Rathaus, Hanno Bremer, muss nicht lange suchen, um die Frage nach dem größten Wunsch für das neue Jahr zu beantworten. Es sprudelt aus ihm heraus: "Ich wünsche mir eine blühende Siedlung auf dem ehemaligen Glashütten-Gelände. Der Umwandlungsprozess, der aus der Zeche Zollverein in Essen ein Weltkulturerbe machte, müsste im Ansatz auch für Gerresheim-Süd möglich sein."

Bremer hofft auf viele Investoren für die alte Industrie-Brache, und er weiß die Bürger hinter sich: "Industrie, Kultur und Historie müssen sich in den Denkmälern auf dem Gelände, in der Elektrozentrale, im Wasserturm und im Kesselhaus wiederfinden."

Bremer sieht seine Vorbilder nicht nur im Ruhrgebiet, sondern auch im Düsseldorfer Veranstaltungssaal der Böhlerwerke und im Gebäudetrakt der Stadtwerke am Höherweg. Viele Generationen von Bürgern haben in der Glashütte gearbeitet. Es dürfe nicht alles verloren gehen, sondern vieles müsse weiterentwickelt werden.

Der erste Mann im Stadtbezirk 7 (Grafenberg, Gerresheim, Ludenberg) holte sich den Schweizer Städtebau-Theoretiker Peter Degen, Professor an der Fachhochschule Düsseldorf, ins Gerresheimer Bezirksrathaus.

Dessen Vortrag vom italienischen Flair in Gerresheim im Ohr, hofft er nun auch auf die Verwandlung des Stadtteils in einen stimmungsvollen Ort: "Die Stadtteil-Struktur rund um die Heyestraße ist besser, als man denkt. Sie muss gestärkt werden. Die Bürger sollen draußen an der Heyestraße verweilen können, ihren Kaffee trinken und sich wie im Urlaub fühlen. Das Italienfest ist ein Highlight im Jahr. Wir brauchen jedoch mehr Veranstaltungen."

In Rom sitze man draußen und nehme einen Snack zu sich, selbst wenn dort die Autos am Lokal vorbeifahren. Die Lebensqualität habe auch etwas mit dem Leben im öffentlichen Raum zu tun.

In Bremers Gedankenspielen gibt es keine Wirtschaftskrise. So ein Filetstück wie im Süden von Gerresheim habe seine Chance. Er sieht daher schon Ende diesen Jahres die ersten Kinder im neuen Düssel-Park fröhlich spielen: "Jeder soll wie am Rheinufer sein Handtuch hinlegen dürfen und sich ausruhen. Ballspielen wird erlaubt. Wer will, kann Sport treiben oder lesen. Ein Schild auf der Wiese mit der Aufschrift ‚Betreten verboten’ soll es in Gerresheim-Süd nicht geben."

Freude haben, keine Angst empfinden, das soll nach Bremers Meinung für das neue Glashütten-Gelände gelten. Noch gibt es keine konkreten Interessenten unter den Investoren. Noch kann daher niemand aus dem Planungsamt sagen, wann der erste Spatenstich stattfindet und wann es mit den Bauarbeiten los geht.

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