Düsseldorf Gelungenes Comeback fürs Golzheim-Fest

Nach der Absage im vergangenen Jahr feierten allein am Samstag mehr als 5000 Besucher vor der Bühne unter der Heuss-Brücke.

Düsseldorf: Gelungenes Comeback fürs Golzheim-Fest
Foto: Judith Michaelis

Düsseldorf. Ein gewohnt entspanntes Bild bot sich am Samstag am Rhein unter der Theodor-Heuss-Brücke für Sarah Klaussen (25) und Nick Lenden (26), als sie mit ihren Fahrrädern entlang der Cecilienallee radelten: Auf der Wiese unter der Brücke saßen Familien auf mitgebrachten Picknickdecken, vor der Bühne standen Jugendliche und Erwachsene jeden Alters und tanzten oder wippten im Takt.

„Wie schön, dass das Golzheim-Fest dieses Jahr wieder stattfindet — wir hatten es schon vermisst!“, sagt Nick Lenden. Nachdem das Golzheim-Fest 2015 aufgrund von fehlender finanzieller Unterstützung der Stadt abgesagt werden musste, ging es an diesem Wochenende in eine neue Runde.

Besonders die Anwohner aus Golzheim und Umgebung sind erleichtert. So wie Julia Neufeld (32) und Sohn Otis (2). „Wir waren letztes Jahr sehr traurig, dass es ausgefallen ist.“ Für sie ist eines der wenigen Feste, wo man einfach mit Kind hinkommen kann, ohne den Überblick zu verlieren. „Ich kann hier Musik hören und die Kinder können zusammen auf der Wiese spielen — ein Fest für jedes Alter“, sagt Julia Neufeld. Außerdem ist es kostenlos und die Musik ist alternativ. „Das einzig vergleichbare ist das Open Source Festival — da kosten die Karten aber eben pro Person 35 Euro“.

Auch ihr Freund Pete William Meyer (51) ist Stammgast. Er wartet vor allem auf Love Machines. Für ihn ist das Festival ein Treffen mit Freunden. „Wir wohnen an der Grenze zwischen Pempelfort und Golzheim. Man trifft hier viele bekannte Gesichter — das ist sehr schön“, sagt er.

Auch er war im vergangenen Jahr enttäuscht, dass das Festival von der Stadt nicht die nötige Unterstützung bekommen hat. „Besonders in Zeiten wie diesen, wo es überall Krieg und Unglück gibt, ist es schön, zusammen zu feiern. Hinter diesem Fest steckt viel Engagement — dafür muss einfach Geld da sein.“

Lena Löffeler (19), Ciska Meister (19) und Paula Breuer (18) haben es sich ebenfalls auf der Wiese gemütlich gemacht. Sie sind dieses Jahr zum ersten Mal dabei — über Facebook sind sie auf das Fest aufmerksam geworden. „Es ist ein bisschen wie ein schöner, entspannter Tag am Rhein mit Musik“, sagt Lena. „Und die Band Long Slide Dimension war ja wohl der Hammer“, sagt Ciska begeistert. Für sie steht fest: Wenn es im kommenden Jahr wieder stattfindet, sind sie wieder dabei.

Das haben Thomas (51) und Stefanie Heinzberg (51) aus Oberbilk auch schon beschlossen. Sie sind dieses Jahr zum ersten Mal hier und von der Stimmung absolut begeistert. „Die Atmosphäre ist toll — es kommen mehrere Generationen zusammen, um zu feiern und zu tanzen. Das ist sehr schön!“

Auch Veranstalter Henry Storch ist zufrieden. „Der Protest der Anwohner, nach dem es 2015 abgesagt wurde und die positive Resonanz heute tut einfach gut. Wir stecken viel Herzblut hier hinein“, erklärt er. Storch hatte im vergangenen Jahr die beantragte Summe von 45 000 Euro von der Stadt nicht bekommen — deshalb musste das Fest abgesagt werden. Für dieses Jahr hat er 8000 Euro bekommen.

„Die Bands bekommen von uns eben nur eine Aufwandsentschädigung, mehr geht leider nicht. Umso schöner, dass trotzdem so viele mitmachen. Es ist so ein schönes Fest geworden.“ Dieses Fazit gilt übrigens auch für den Sonntag, wo der Trödelmarkt unter Brücke schon am Mittag sehr gut besucht war.

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