Geheimnisse in Kanzlei ausgeplaudert?

Anwaltsgehilfin soll sich zurückgesetzt gefühlt haben.

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Foto: dpa

Wegen des „Verstoßes gegen das Datenschutzgesetz“ musste sich eine Rechtsanwaltsgehilfin vor dem Amtsgericht verantworten. Der Vorwurf: Die 22-Jährige hat angeblich die Gehälter aller Kollegen ausspioniert und dann in der Kanzlei dafür gesorgt, dass sich diese Betriebsgeheimnisse zügig verbreiteten. Die Angeklagte schwieg zu den Vorwürfen.

Erst wenige Monate hatte die junge Frau ihren neuen Job. Doch mit der Bezahlung war die Anwaltsgehilfin nicht zufrieden. „Sie hat 1700 Euro bekommen und war damit die am schlechtesten bezahlte Person in der ganzen Kanzlei“, erklärte ein Rechtsanwalt, der ebenfalls in der Kanzlei angestellt ist. Das Gehalt sei dann auf 2100 Euro erhöht worden, doch auch damit war die 22—Jährige nicht zufrieden.

In einem Gespräch habe sie dem Anwalt dann im Detail berichtet, was die angestellten Juristen verdienen: „Ich habe aber nicht gefragt, woher sie die Informationen hatte. Das geht mich auch nichts an.“ Unklar blieb, wie die Angeklagte an die Informationen gekommen ist. Dass sie heimlich in den Aktenschrank mit den Gehaltsdaten geschaut hat, konnte ihr aber nicht nachgewiesen werden. Da die beiden Inhaber der Kanzlei nicht zu der Verhandlung erschienen waren, entschloss sich der Richter, das Verfahren einzustellen. si

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