Wissenschaftlicher Geflügelhof Geflügelhof in Benrath: Auge in Auge mit Zwerghuhn und Küken

Der Geflügelhof ist in Schloss Benrath zu Gast, Kinder sind begeistert.

Wissenschaftlicher Geflügelhof: Geflügelhof in Benrath: Auge in Auge mit Zwerghuhn und Küken
Foto: Sergej Lepke

Düsseldorf. 24 Kinderhände strecken sich dem weißen Zwerghahn entgegen, versuchen vorsichtig über die Schwanzfedern zu streichen. Mit seinem roten Kamm und dem schneeweißen Gefieder ist er ein richtiges Schmuckstück seiner Rasse. Einige Kinder der Vorschulgruppe einer Hildener Kita gucken zwar zunächst skeptisch, versuchen dann aber doch vorsichtig über die Schwanzfedern von L 107 zu streichen.

Einen Namen hat der Prachthahn nicht. „Es wäre viel zu kompliziert, allen Tieren einen Namen zu geben“, sagt Cornelia Krogmann vom Wissenschaftlichen Geflügelhof in Rommerskirchen. Sie hat die drei Hühner, zwei Tauben und ein knappes Dutzend drei Tage alter Küken in das Naturkundemuseum von Schloss Benrath gebracht.

„Hühnerlei“ heißt diese Aktion im Osterferienprogramm des Museums, die mittlerweile schon eine feste Tradition ist. Seit vielen Jahren kommt der Geflügelhof zur Osterzeit in den Westflügel des Schlosses. „Kinder lassen sich von lebenden Tieren mehr begeistern als von der Theorie“, sagt Museumspädagogin Irmtrude Peters. Besonders die kleinen Küken sind eine Attraktion, manche Kinder wollen sie gar nicht mehr loslassen. „Das ist lustig“, sagt die zehnjährige Olivia: „Und es kitzelt.“

Neben dem sinnlichen Erleben erfahren die Kinder aber auch viel Interessantes über Hühner, Gänse und Co. Denn der wissenschaftliche Geflügelhof ist so etwas wie eine Arche Noah für aussterbende Hausgeflügelrassen. Insgesamt 20 Hühnerrassen leben auf dem Hof, vier Rassen von Wassergeflügel und sieben Taubenrassen.

Gerade die Vielfalt von Hühnern ist bedroht, weil bei den alten Rassen Legeleistung und Mastfähigkeit nicht mehr den heutigen Anforderungen entsprechen. Da gibt es das Brahmahuhn, das an den Läufen stark befiedert ist, oder das schlanke englische Kampfhuhn. das früher zu Hahnenkämpfen eingesetzt wurde. Beide Tierrassen sind in Benrath nicht zu sehen — die eine ist zu schwer, die andere zu aggressiv.

„Aber wir halten nicht nur Rassegeflügel, das für die heutigen Bauern uninteressant geworden ist, sondern wir forschen auch“, berichtet Cornelia Krogmann. Sie hat das Modell einer Anlage mitgebracht, in der getestet wird, nach welchen Kriterien Küken ihre Mütter wiedererkennen. Oder wie sie auf farbiges Licht reagieren. „Das ist bei den Tieren ganz unterschiedlich“, weiß Krogmann, die für die Auszubildenden und Praktikanten zuständig ist.

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