Gastronomie Gastronomische Neuheit: Wein, Croissant und Ente im „Les Halles St. Honoré“

Fünf französische Familien haben ihr Leben in Lyon aufgegeben, um in Düsseldorf eine gastronomische Neuheit zu starten.

Holz, Betonboden und karierte Tischdecken: „Les Halles“ eröffnen voraussichtlich ab Ende März.

Holz, Betonboden und karierte Tischdecken: „Les Halles“ eröffnen voraussichtlich ab Ende März.

Foto: ppm planung + projektmanagement gmbh

Düsseldorf. In Düsseldorf französisch essen zu gehen, ist kein Problem. Die Restaurantdichte ist hoch, und ganz gleich ob das Lokal einen oder keinen Stern hat, fast immer geht es dort schicker zu und braucht es mehr Geld im Portemonnaie als für den Italiener. Das geht bodenständiger und trotzdem deliziös, meint Emmanuel Louvet, und im Prinzip hat er mit dieser Haltung den Grundstock für eine gastronomische Neuheit in Düsseldorf gelegt: „Les Halles St. Honoré“ an der Nordstraße in Pempelfort. Angelehnt ist der Name an die legendären Hallen von Paris, welche — da sie sämtliche Köstlichkeiten bereit hielten, die Erde, Luft und Wasser zu bieten haben — auch der „Bauch von Paris“ genannt wurden, gemäß dem gleichnamigen Roman von Emile Zola.

Gastronomie: Gastronomische Neuheit: Wein, Croissant und Ente im „Les Halles St. Honoré“
Foto: Melanie Zanin

Nun handelt es sich bei den 240 Quadratmeter großen Düsseldorfer Hallen eher um ein Bäuchlein als um einen Bauch, das kulinarisches Angebot jedoch klingt vielversprechend: Jede Zutat für kalte und warme Speisen, alle Weine, Käse, Fisch, Fleisch und Aufschnitt werden aus Frankreich bezogen (Beispiele siehe Kasten). Vom Pariser Großmarkt Rungis und aus der Gegend des südfranzösischen Lyon. Das wiederum hat auch mit den Betreibern der „Halles St. Honoré“ zu tun, die allesamt von dort kommen und sich einiges vorgenommen haben.

Fünf französische Familien haben Beruf und bisherige Heimat aufgegeben, um das Gastronomie-Projekt an der Nordstraße zu starten. Susanne Raasch ist die einzige Deutsche und Düsseldorferin im Kreis. Die hohe sechsstellige Investitionssumme stammt ausschließlich aus dem Privatvermögen der Gesellschafter. „Wir haben keine Bank im Boot“, sagt Emmanuel Louvet.

Er kennt Düsseldorf aus seiner Zeit in Leverkusen, wo er vorübergehend gearbeitet hat. Sein Bruder lebt bereits seit drei Jahren in der Landeshauptstadt. Ihre Mitstreiter sind Freunde, Nachbarn und der Caterer von Louvets Hochzeit. Erstaunlich schnell haben manche von ihnen ja gesagt. „In einem Fall fiel die Entscheidung bereits zwei Tage nach dem ersten Aufenthalt in Düsseldorf“, sagt Louvet.

Nahezu jeder Teilhaber hat im Tagesgeschäft eine Aufgabe: als Koch, Patissier oder im Service. Zurzeit bringt Louvet, der sehr gut Deutsch spricht, seinen Kollegen die neue Sprache bei. Bei sich zu Hause im Wohnzimmer und mit Hilfe einer Kinder-Tafel.

Die Hallen von Pempelfort, so der Plan, sind nur der Anfang der lukullischen Okkupation durch die Franzosen. Weitere hoch frequentierte Einkaufsstraßen wie die Rethelstraße und die Altstadt haben sie im Visier. Ebenso Städte wie Essen und Frankfurt und Länder wie Schweden. „Aber jetzt legen wir erst mal los“, sagt Louvet.

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