Gastbeitrag Wenn die Jonges sich in Diskussionen einmischen, hat das einen Grund

Gastbeitrag Wenn die Jonges sich in Diskussionen einmischen, hat das einen Grund

Aus Überzeugung verhalten sich die Düsseldorfer Jonges parteipolitisch neutral. So ist es in der Satzung verankert. Wenn ich mich mit der Stadtgesellschaft beschäftige, dann aus der Sorge heraus, Grundpfeiler unseres Gemeinwesens könnten beschädigt werden. Es geht immer um unsere Heimatstadt, um das Miteinander in der Bürgerschaft. Unabhängig von Wirtschafts- oder Parteiinteressen.

Wer die Diskussionen im ausklingenden Luther-Jahr verfolgt hat, ist auf Wesentliches gestoßen: Vielstimmig ging es nicht nur um die Fragen des Miteinander zwischen den christlichen Religionsgemeinschaften, sondern damit einhergehend um Solidarität, Integration, Ausgrenzung, Gerechtigkeit, um die Schere zwischen Arm und Reich und um gesellschaftliche Teilhabe.

Und wenn wir uns in die Diskussionen um die Gestaltung unserer Stadt einmischen, dann geht es immer um die bestmöglichen Rahmenbedingungen für das Miteinander in einer erkennbar pluraler werdenden Stadtgesellschaft.

Die Stadt Düsseldorf wird deutlich wachsen. So lautet eine Prognose schon aus der Zeit, als wir die Flüchtlingsproblematik noch gar nicht hatten. Ganz sicher werden künftig mehr Menschen hier wohnen als ursprünglich angenommen. Darunter sind viele, die vor Krieg und Terror geflohen sind, ihre Heimat verloren haben und eine neue suchen. Bei uns. Der Bau von Wohnquartieren, von Kindergärten oder Schulen hat hohe Priorität.

Solidarität ist allumfassend. Interreligiöse Vorbehalte stören dabei ebenso wie Versuche, Flüchtlinge aus Sorge um den eigenen Wohlstand auszugrenzen. Ein Meinungsinstitut hat unlängst gefragt: „Wozu bekennst Du Dich?“ Es gab ein Potpourri von Antworten: Deutsche bekennen sich zu ihrer Fahne und Nationalhymne, Männer bekennen sich zu ihren Frauen oder Freundinnen (auch umgekehrt), zu ihren Familien oder Freunden. Fans bekennen sich zu ihren Sportvereinen, etliche auch zu Kirchen und auch Arbeitgebern.

Keine Frage: Ich bekenne mich nur, wenn ich überzeugt bin und wenn mir etwas wichtig ist. Sehr oft ist das Herz dabei. Nehmen wir die Fortuna. Über viele Jahre war es ziemlich still um den Verein, doch jetzt gibt es plötzlich Liebeserklärungen zuhauf. Der Tabellenstand ist dabei ein bedeutender Faktor, aber auch das Management und eine Harmonie im Verein. So etwas fällt nicht vom Himmel, sondern ist Ausdruck für enge Beziehungen. „Ich bin ein Fortune“ - was für ein tolles emotionales Bekenntnis.

Wolfgang Rolshoven (Archiv-Foto: JM) ist Baas der Düsseldorfer Jonges

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