Gap 15: Mehr als 3000 Fenster müssen überprüft werden

Nachdem erneut ein Fensterelement herab gestürzt ist, schaltet sich jetzt die Bauaufsicht ein. Die Ursache ist unklar.

Düsseldorf. Die Serie der Fassadenschäden am Gap 15 reißt nicht ab. Wie die WZ berichtete, ist am Mittwochabend um kurz vor 21 Uhr eine Fensterscheibe im 16. Stock geplatzt. Bruchstücke des 3 mal 1,20 Meter großen Elements lösten sich und stürzten in die Tiefe auf ein gläsernes Vordach, das sich im sechsten Stock befindet und im Innenhof zur Kasernenstraße hin gelegen ist. Es verbindet den Büro-Gebäudekomplex mit dem Restaurant Monkey’s West und wurde ebenfalls beschädigt. Menschen wurden nicht verletzt.

Mit Achselzucken reagierte der Eigentümer des Hochhauses, die Deka Immobilien, auf die Frage nach dem Grund für den erneuten Fenstersturz. „Wir können noch nichts sagen. Ein Gutachter ist vor Ort“, sagte Miriam Breh von der Pressestelle der Deka. Die mehr als 3000 Fensterscheiben würden derzeit geprüft.

Bereits 2005, kurz vor Fertigstellung des Gap 15, hatte sich ein gläsernes Fassadenteil gelöst. Es hatte den damals heftigen Windstürmen nicht standgehalten und war aus der Verankerung gerissen worden. Als Ursache ermittelten Experten damals eine Fehlkonstruktion, alle Fenster musten repariert werden. Kostenpunkt: 250 000 Euro. Vier Jahre später ereignete sich der nächste Vorfall. Ein Fensterelement war nach der Reinigung nicht ordnungsgemäß verriegelt worden, schlug auf und wurde vom Wind hin und hergeworfen. Die Feuerwehr konnte ein Abstürzen des Fensters im letzten Moment verhindern.

Im aktuellen Fall könnte die unglückliche Kombination von Wind und extremer Spannung das Platzen des Glases bedingt haben. Bestätigen will das jedoch bislang niemand.

Zurückhaltung herrscht in dieser und auch in anderer Hinsicht bei der städtischen Bauaufsicht. Deren stellvertretender Leiter Karl-Heinz Schrödel fordert zwar eine „unverzügliche“ Ursachenforschung und Schadensbehebung, eine Frist setzt er dem Eigentümer dazu jedoch nicht. „Unsere Leute sind vor Ort, wir stehen in Kontakt zu den Experten.“

Der zunächst von der Feuerwehr gesperrte Bereich unterhalb des beschädigten Vordachs wurde am Donnerstagnachmittag wieder freigegeben. Zwar gibt es Risse in der oberen Scheibe der Doppelverglasung, das darunter liegende Sicherheitsglas ist laut Eigentümer jedoch unbeschädigt.

Benjamin Achenbach, Geschäftsführer der Monkey’s Gastronomie GmbH & Co. KG fordert eine rasche Lösung des Fassadenproblems, will aber keinen Streit mit dem Vermieter. „Das kratzt nicht an unserem Verhältnis.“

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