Fünf Sterne an der Kö futsch: Interconti verlässt die Stadt

Die britische Luxus-Herberge will Ende März schließen. Dorint als Pächter der Immobilie sucht namhaften Ersatz.

Düsseldorf. Düsseldorf verliert Ende März sein Top-Hotel „Interconti“ an der Kö. „Wir werden die Stadt mit der Marke verlassen“, bestätigt Hoteldirektor Ronald Hoogerbrugge. Hintergrund sei ein bereits länger schwelender Rechtsstreit, der nicht mehr beigelegt hätte werden können.

Nach WZ-Informationen geht es dabei um finanzielle Auseinandersetzungen mit dem Pächter Dorint, der die britische Hotelgruppe mit dem Management des Hotels beauftragt hat (siehe Kasten). Details wollen beide Seiten nicht bekannt geben.

„Interconti hat die Management-Verträge mit der Neue Dorint GmbH aufgekündigt“, ergänzt Intercontinental-Sprecher Robert Herr. Betroffen von der Kündigung nur fünf Jahre nach der Eröffnung seien auch die Häuser in Berlin und Köln.

Dorint-Sprecher Kaspar Müller-Bringmann will die von Intercontinental ausgesprochene Kündigung zwar nicht ausdrücklich bestätigten, äußert sich aber über Zukunftspläne. Es werde bereits intensiv mit namhaften international tätigen Hotelkonzernen für die Nachfolge an den drei Standorten gesprochen.

Auch werde geprüft, ob mit der Eigenmarke „Dorint Hotels & Resorts“ weitergemacht werde. „Das ist eine Option.“ Skeptisch sieht er diese allerdings an der Nobelmeile Kö in Düsseldorf. Zwar habe Dorint zwei Fünf-Sterne-Häuser, die Kernkompetenz liege aber im Vier-Sterne-Segment.

„Wir haben da noch nicht so eine große Erfahrung.“ Womöglich würden die Dorint-Fahnen an der Kö aber für einen Übergang hochgezogen. Und der werde nahtlos sein. „Zu einer Betriebsunterbrechung wird es nicht kommen.“ Auch nicht für die etwa 150 Mitarbeiter in Düsseldorf. Sie sind Dorint-Angestellte. Lediglich die Hotelmanager stammen aus dem Hause von Intercontinental.

Der Düsseldorfer Interconti-Hotelchef Ronald Hoogerbrugge hatte erst Anfang des Jahres Jörg Böckeler abgelöst. Hoogerbrugge sei von der Entscheidung „überrascht“, aber nicht geschockt gewesen. „Mein Interesse ist es jetzt, bis zum 31. März für unsere Gäste da zu sein.“

Und vielleicht wird die Präsenz doch noch länger dauern: In Hamburg hatte das Interconti 2009 angekündigt, einen Management-Vertrag im Hotelgebäude an der Außenalster nicht verlängern zu wollen. Hintergrund waren nach Angabe des Hamburger Abendblatts Vertragsverhandlungen über Investitionen zur Modernisierung des Gebäudes. Weihnachten 2009 dann die Einigung über einen Verbleib von Intercontinental — angeblich mit 20-Jahres-Vertrag.

Tatsächlich erklärt auch Robert Herr: „Deutschland ist für uns ein ganz wichtiger Wachstumsmarkt.“ Und mit dem Hotel an der Kö verlasse man einen Top-Standort. „Das ist uns bewusst“, lässt er Raum für weitere Spekulationen.

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