Freizeit: Ein zweiter Unterbacher See in Angermund?

Das Angermunder Baggerloch als legaler Badesee: Die WZ war vor Ort und hat Anwohner und Badegäste befragt.

Düsseldorf. Wochenende am Angermunder Baggersee: Die Sonne spiegelt sich im Wasser, Libellen und Schmetterlinge tanzen über dem See. Ein Idyll. An den Sandstränden liegen Menschen und entspannen sich beim Schwimmen und Sonnen.

Das Problem: Die Badegäste sollten eigentlich gar nicht hier sein. Das Baden am Baggerloch ist offiziell verboten. Trotzdem strömen am Wochenende tausende Bade-Touristen an die Strände.

Ingo Freese kommt extra aus Essen-Werden nach Angermund. Eigentlich hat er den Baldeneysee direkt vor der Haustür. Trotzdem fährt er hierhin: "Durch den langen Anfahrtsweg ist der Angermunder See immer noch ein Geheimtipp. Hier sind nicht so viele Leute und dadurch gibt’s weniger Müll und Lärm", sagt der Badegast.

Seit 20 Jahren kommt Freese nach Angermund und kennt das Baggerloch bestens. Früher hat er hier Tauchkurse gegeben. "Stellenweise hat man 15 Meter Sicht, wegen der guten Wasserqualität gibt es kaum Probleme mit der Algenblüte oder durch Koli-Bakterien."

Nicole Gesödl ist mit ihrem kleinen Sohn Joel zum Baden gekommen. Sie stört die Scherben und der Müll, der am Nordufer liegt. Deshalb hofft sie auf die Einrichtung eines geregelten Badebetriebs (die WZ berichtete), wie ihn die zuständige Bezirksvertretung 5 fordert: "Wenn alles richtig schön sauber ist, komme ich gerne wieder."

Die Angermunder Bürger begrüßen den Vorschlag ebenfalls: "Wenn der Badebetrieb geregelt wird, wäre das für uns Anwohner besser. Wir gönnen jedem den Badespaß, aber hier parken bei gutem Wetter so viele Autos, dass man sich kaum bewegen kann", sagt Anwohner Heribert Simon. Viele Badegäste, die bisher wegen der Ruhe hergekommen sind, würden in Zukunft wegbleiben: "Wenn das Baden legalisiert wird, komme ich nicht mehr", sagt Ingo Freese. Auch die zahlreichen FKK-Anhänger müssten dann woanders schwimmen.

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