Frau schläft nach Feier am Steuer vor Ampel ein

30-Jährige wurde an der Erkrather Straße von der Polizei geweckt. Sie kämpfte vor dem Amtsgericht um ihren Führerschein.

Nicht weit kam eine 30-Jährige nach der Weihnachtsfeier im Tanzhaus im Dezember vergangenen Jahres. Vor einer Ampel an der Erkrather Straße wurde die junge Frau von der Müdigkeit übermannt und schlief am Steuer ein — mitten auf der Straße. Sie wurde von einer Streifenwagenbesatzung geweckt und musste zur Blutprobe. Das Ergebnis: 2,17 Promille. Am Montag kämpfte die 30-Jährige vor dem Amtsgericht um ihren Führerschein.

Die Angeklagte räumte ein, dass sie am Steuer eingeschlafen war: „Ich wollte im Auto schlafen. Dass ich dann gefahren bin, daran kann ich mich nicht erinnern.“ Bei der Weihnachtsfeier, die schon um 17 Uhr begonnen hatte, habe sie zum Essen drei oder vier Gläser Wein getrunken.

Wie ihr Anwalt erklärte, sei seine Mandantin an MS erkrankt und müsse schwere Medikamente nehmen. Ihr ehemaliger Arzt habe sie nicht informiert, dass es eine Wechselwirkung mit Alkohol geben könne. Der Mediziner sei aber nicht mehr bereit, das zu bestätigen, da er sie inzwischen nicht mehr behandelt.

Die Amtsrichterin machte im wahrsten Sinne des Wortes kurzen Prozess. Sie ließ sich die Medikamente der 30-Jährigen geben und suchte noch während der Verhandlung im Internet den Beipackzettel heraus. Da stand ganz klar, dass es im Zusammenhang mit Alkohol „erhebliche Beeinträchtigungen“ gebe. Wer so schwer krank wie die Angeklagte ist, müsse sich die Beipackzettel durchlesen. Darum habe sie die Situation zumindest fahrlässig herbeigeführt. Es gebe darum keinen Spielraum, bei der hohen Promillezahl von einer Führerscheinsperre abzusehen.

Damit gingen dem Anwalt die Argumente aus, der Einspruch wurde zurückgezogen. Die 30-Jährige muss eine Geldstrafe von 1600 Euro zahlen und der Führerschein wird dauerhaft eingezogen. Sie muss nach dem Ablauf der Sperre eine komplett neue Fahrerlaubnis beantragen.

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