Rundflug Flughafen Düsseldorf feiert 90. Geburtstag

Im Gründungsjahr 1927 hoben 1600 Passagiere am Flughafen Düsseldorf ab. Heute sind es über 23,5 Millionen Fluggäste pro Jahr.

Düsseldorf. Heute vor genau einem Jahr wurde der Flughafen in Betrieb genommen. „90 Jahre, erstaunlich jung und doch irgendwie erwachsen. Aber mit einem unglaublichen Wachstumspotenzial für die Region, das es auszuschöpfen gilt. Er macht die Stadt zu einer Metropole“, meinte Oberbürgermeister Thomas Geisel in seiner Geburtstagsansprache.

Rundflug: Flughafen Düsseldorf feiert 90. Geburtstag
Foto: Sergej Lepke

Im ersten Jahr 1927 hoben vom Flughafen gerade mal 1600 Passagiere ab. Damals war Fliegen noch Luxus und nur die Oberschicht konnte sich das leisten. Heute sind es über 23,5 Millionen Fluggäste im Jahr und Flughafenchef Thomas Schnalke ist sicher: „Die Tendenz ist steigend, denn der Flughafen wird für die Menschen immer wichtiger.“

Düsseldorfer Flughafen - Geburtstagsparty mit Rundflug
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Düsseldorfer Flughafen - Geburtstagsparty mit Rundflug

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Annelore Pasternak hat die Entwicklung sozusagen von Geburt an miterlebt. Und die Zeitzeugin ist eine treue Seele. Nur einmal ist sie vom Köln/Bonner Flughafen in den Urlaub geflogen. „Ansonsten bin ich immer von meinem Heimatflughafen gestartet“, meint die rüstige Dame, die wie der Düsseldorfer Flughafen in diesem Jahr ihren 90. Geburtstag feiert.

Bis sie das erste Mal in einen Flieger gestiegen ist, hat es allerdings gedauert. Der erste Flug ging 1978 nach Mallorca. Doch dann gefiel ihr die Fliegerei so gut, dass das Flugzeug ihr bevorzugtes Reisemittel wurde. Sizilien, Malta, Rom und Tunesien wurden ziemlich bald besucht. Eine Begeisterung, die inzwischen auch ihr Sohn übernommen hat.

90 Jahre Flughafen Düsseldorf
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90 Jahre Flughafen Düsseldorf

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Ihre ersten Erinnerungen an den Flughafen und ihre Berührungspunkte mit der Luftfahrt reichen bis in die Kriegsjahre 1944 und 1945 zurück. Damals wurde sie von der Wehrmacht als Funkhelferin in direkter Flughafennähe stationiert. Das Morsen hat sie dann auch in kürzester Zeit lernen müssen. Den Lärm der tieffliegenden Flugzeuge der Alliierten hat sie heute immer noch im Ohr. Als 16-Jährige gelang ihr mit dem Fahrrad die Flucht. „So etwas vergisst man nie“, erinnert sich Annelore Pasternak.

Lange Zeit lebte sie in Herne und verreiste dort jedes Jahr mit dem Stadtsportbund. Keine ihrer Bordkarten hat sie jemals weggeworfen und alle penibel in einem Fotoalbum aufgehoben. Ihre schönsten Urlaubserinnerungen hat sie an Zypern. „Das war ein Highlight. So viel Kultur und Geschichte auf einmal. Das war schon unglaublich beeindruckend.“ Erst wurde der Wissensdurst gestillt und dann ging es zur Erholung an den Strand.

Der Flughafen hatte mit Hildegard Motdanz eine weiter 90-jährige Zeitzeugin zu der Geburtstagsparty gebeten und die rüstigen Damen zu einem Rundflug mit einer alten Antonov AN-2 eingeladen. Ein Doppeldecker russischer Bauart, der Platz für neun Personen bietet und 1947 zum ersten Mal startete.

In so einem Flugzeug hat die Fliegerei noch etwas mit einem Abenteuer zu tun. Jede Turbulenz ist deutlich spürbar und man fühlt sich, als ob man in einer Achterbahn sitzt. Nur dass die Fahrt hier nicht nach knapp zwei Minuten vorbei ist. Doch während so mancher Passagier sich über langsam aufkeimende Übelkeit beklagte, blieben die Seniorinnen ganz ruhig und genossen den Flug. „Dass wir das noch einmal erleben dürfen“, erklärten die beiden Damen total begeistert.

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